• Berlin
  • Deutsche Wohnen und Co enteignen

Mieterkampf wird belohnt

Erfolg für Hasan Kesim und viele Berliner: Enteignungsvolksbegehren soll kommen

  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin. Die Berliner rot-rot-grüne Koalition will das Volksbegehren Deutsche Wohnen & Co enteignen zulassen. »Die Zweifel an der Statthaftigkeit des Volksbegehrens wurden ausgeräumt«, sagt Ralf Hoffrogge, einer der Sprecher der Initiative, nach dem Treffen am Donnerstag zu »nd«.

Es sei von den Vertretern der drei Koalitionspartner SPD, Linke und Grüne zugesichert worden, dass die bald ein Jahr andauernde rechtliche Prüfung schnellstmöglich abgeschlossen werden soll. Die Initiative hatte kürzlich vor dem Berliner Verwaltungsgericht Klage wegen der langen Verfahrensdauer eingereicht. »Wir können diese Klage allerdings erst dann zurückziehen, wenn uns die Zulassung des Volksbegehrens schriftlich vorliegt«, so Hoffrogge weiter.

Diese Nachricht wird auch Hasan Kesim freuen. Er lebt seit Jahrzehnten in der Otto-Suhr-Siedlung unweit des Moritzplatzes in Berlin-Kreuzberg. Vor einigen Jahren folgte er der Einladung von Aktivisten und ging zu einer Mieterversammlung in seinem Kiez. Damals ahnte wohl noch keiner, dass daraus der Beginn einer ganzen Bewegung werden würde.

Aus der Initiative wurde die Kampagne Deutsche Wohnen & Co. enteignen, die per Volksentscheid die Enteignung großer Immobilienkonzerne in Berlin anstrebt. »Man bekommt nichts, ohne zu kämpfen«, sagt Kesim im Gespräch mit »neues deutschland«.

Derweil geht die Verdrängung in Berlin trotz Mietendeckel weiter. Im Zentrum gerät der gemeinwohlorientierte Wohnungsbau ins Hintertreffen und Mieter wehren sich gegen einen berüchtigten schwedischen Großinvestor. Die Bewegung ist stadtweit aktiv: Für den 20. Juni ruft ein Bündnis unter dem Motto »Shutdown Mietenwahnsinn – sicheres Zuhause für alle« zu einem Aktionstag für den Erlass von Mietschulden und für Mietsenkungen auf. spo/nic

Abonniere das »nd«
Linkssein ist kompliziert.
Wir behalten den Überblick!

Mit unserem Digital-Aktionsabo kannst Du alle Ausgaben von »nd« digital (nd.App oder nd.Epaper) für wenig Geld zu Hause oder unterwegs lesen.
Jetzt abonnieren!

Das beste Mittel gegen Fake-News und rechte Propaganda: Journalismus von links!

In einer Zeit, in der soziale Medien und Konzernmedien die Informationslandschaft dominieren, rechte Hassprediger und Fake-News versuchen Parallelrealitäten zu etablieren, wird unabhängiger und kritischer Journalismus immer wichtiger.

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

Vielen Dank!

Unterstützen über:
  • PayPal