Jetzt reißt euch mal zusammen!

MEINE SICHT: Rainer Rutz über die Probleme bei den Sommerschulen

  • Rainer Rutz
  • Lesedauer: 2 Min.

Lehrermangel, übervolle Klassenzimmer, Stinkeklos - es gibt wahrlich viele Missstände im Schulalltag der Hauptstadt, die mit Nachdruck zu kritisieren sind. Das mit zwölf Millionen Euro bezuschusste Nachhilfeprogramm »Sommerschule 2020« gehört ausnahmsweise mal nicht dazu.

Viele der gut 350 000 Berliner Schüler sind zwar schwer genervt, aber irgendwie dann doch verhältnismäßig glimpflich durch die Phase der Schulschließungen und Daheimbeschulungsversuche gekommen. Bei mehr als 10 000 von ihnen ist dies jedoch offenkundig nicht der Fall. Keine Unterstützung durch die Eltern, kein digitales Endgerät oder einfach kein Bock: Die Gründe für die festgestellten Lernrückstände sind vielschichtig.

Um im nächsten Schuljahr nicht komplett auf der Strecke zu bleiben, sind diese Kinder und Jugendlichen dringend auf Nachhilfestunden angewiesen - und zwar kostenlos, da ihre Eltern häufig kaum das nötige Kapital für privaten Unterricht haben. Die Sommerschulen sind daher grundsätzlich eine gute, unbedingt unterstützenswerte Idee.

Dass nun einzelne private Träger des Programms über eine chaotische Kommunikation und weltfremde Planungen klagen, überrascht trotzdem nicht wirklich - siehe oben, Stichwort Missstände. Klar ist: Wenn der Unterricht für die ersten Teilnehmer bereits am kommenden Montag beginnen soll, gehören jetzt alle Seiten an einen Tisch, damit die Probleme schleunigst geklärt werden. Das Programm ist einfach zu wichtig.

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