Werbung

Plumpes Geldgeschenk

Stefan Otto kritisiert den Corona-Kinderbonus - weil er kaum einen Beitrag zur Chancengleichheit leistet

Zweifellos ist der Corona-Kinderbonus eine Belohnung für Eltern. Sie haben oft über Monate hinweg ihre Kinder alleine betreut; viele mussten währenddessen arbeiten. In nicht wenigen Familien gab es Situationen, die unter anderen Umständen als nicht zumutbar bezeichnet worden wären. Insofern wird den Eltern die Zahlung des Bundes als anerkennende Geste sicherlich guttun, auch wenn der Bonus ein plumpes Geldgeschenk ist.

Zudem ist es nicht die Aufgabe des Staates, in einer solchen Form Schultern zu klopfen und mal eben so 3,4 Milliarden Euro auszuschütten, zumal die Streuung recht groß ist. Zwar haben gut verdienende Eltern, die vom Kinderfreibetrag Gebrauch machen, von der Zahlung nichts, und bei armen Familien wird die Leistung nicht auf andere Transferleistungen angerechnet. Aber unterm Strich erhalten noch immer viele Eltern, die nicht darauf angewiesen sind, die Leistung.

Wirklich bedürftige Familien leiden dagegen in der Coronakrise in besonderer Weise. Vielen Kindern fehlt zu Hause der Platz zum Lernen, ihnen fehlen auch Computer. Sie brauchen eine gezielte Unterstützung, um nicht den Anschluss zu verlieren. Dafür reicht der Kinderbonus aber nicht aus.

#ndbleibt – Aktiv werden und Aktionspaket bestellen
Egal ob Kneipen, Cafés, Festivals oder andere Versammlungsorte – wir wollen sichtbarer werden und alle erreichen, denen unabhängiger Journalismus mit Haltung wichtig ist. Wir haben ein Aktionspaket mit Stickern, Flyern, Plakaten und Buttons zusammengestellt, mit dem du losziehen kannst um selbst für deine Zeitung aktiv zu werden und sie zu unterstützen.
Zum Aktionspaket

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal