Ebay stoppt Peng!-Auktion

Das Online-Auktionshaus hat das Konto des Peng!-Kollektivs ohne Begründung gesperrt

  • Lesedauer: 2 Min.

Wie das Peng!-Kollektiv am Donnerstagnachmittag via Twitter mitteilte, hat Ebay die Auktion der Aktionskünstler*innen gestoppt. Angeboten wurden Objekte, die das Kollektiv derzeit in der Ausstellung »Antifa – Mythos & Wahrheit« im Gebäude der Städtischen Kunstsammlungen in Chemnitz zeigt. Darunter befinden sich unter anderem eine Spraydose und einen Bierkasten: Gegenstände, die bei politischen Aktionen gegen rechts eine Rolle spielten. Die Sprühdose spielt auf die Aktivitäten der 75-jährigen Irmela Mensah-Schramm an, die Nazi-Aufkleber und rassistische Graffiti entfernt oder überdeckt.

Die Auktion bei Ebay sollte noch bis Samstag laufen. Das Peng!-Kollektiv twitterte, sein Konto bei dem Online-Auktionshaus sei ohne Begründung gesperrt worden. »Alle Gebote sind weg und nur Anrufbeantworter bei Ebay«, hieß es.

Die Erlöse der Auktion sollten an das Alternative Jugendzentrum (AJZ) in Chemnitz gehen. Ein Kantholz war bereits aus der Auktionsliste entfernt worden. Damit sei Ebay den Rechten auf den Leim gegangen, hatte Peng! geurteilt. »Ebay hat ein Nazi-Problem. Ein Gewehr der Wehrmacht darf auf Ebay stehen, aber unsere Exponate, mit denen wir antifaschistisches Engagement würdigen, werden verboten. Das offenbart die politische Verortung von Ebay, die sich lieber auf die Seite von rechten Pöblern stellen als auf die Seite von Antifaschist*innen«, kommentierte das Kollektiv den Stopp der Aktion auf Nachfrage des »nd«.

Die Kunstsammlungen Chemnitz forderten Ebay auf, die Auktion wieder online zu stellen. Sie gehöre zur Ausstellung »Gegenwarten« und sei Teil der von Artikel 5 des Grundgesetzes gedeckten Kunstfreiheit. Das Peng!-Kollektiv rief auf, Objekte zu sammeln, die für Ebay »nicht gewaltverherrlichend« seien – wie die Wehrmachts-Handseife »Potz Blitz«. nd

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