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Gedenken in Lichtenhagen
Am Jahrestag des Pogroms mahnten mehrere Initiativen in Rostock
An diesem Wochenende ist es 28 Jahre her, dass es in Rostock-Lichtenhagen zu einem Pogrom gegen Asylbewerber kam. Eine Fahrraddemo, die von Rostock nazifrei, Bunt statt braun und Migranet organisiert wurde fand am Samstag statt. Rund hundertfünfzig Personen nahmen teil. Über fünf Tage hinweg entlud sich im Jahr 1992 der Hass auf vietnamesische Vertragsarbeiter, Sinti und Roma.
Wie 1991 bei den Ausschreitungen im sächsischen Hoyerswerda, wurde Lichtenhagen zu einem weiteren Symbol von Ausländerfeindlichkeit. Mehr als drei Dutzend Anschläge waren binnen 18 Monaten allein in Mecklenburg-Vorpommern zu verzeichnen. Beim Anschlag in Mölln auf das Wohnhaus zweier türkischer Familien, starben im November 1992 drei Menschen.
Die Täter, nicht nur in Rostock, sahen sich damals offenbar in ihrer Gewalt durch den politischen Diskurs legitimiert. Das zeigt sich auch im Anstieg von rechter Gewalt in diesen Jahren. Nicht nur Neonazis, die über die Tage aus dem gesamten Land angereist waren, sondern auch Bürger der Stadt Rostock versammelten sich. Während manche Beifall klatschten, griffen andere an.
Hass auf die Asylbewerber schien damals zum Alltag zu gehören. Ganzjährig sichtbar mahnen seit 2017 fünf Mamorstelen vom Künstlerkollektiv ,,Der Schaum‘‘, die gleichzeitig auch in die Zukunft weisen. ,,Rostock ist mehr als Lichtenhagen, aber Rostock ist eben auch Lichtenhagen. Was 1992 hier, an diesem Ort, geschehen ist, ist Teil unserer Geschichte«, sagte Diên Hồng von der Rostocker Initiative Gemeinsam unter einem Dach e.V. anlässlich der Fahrraddemo.
Auch das Sonnenblumenhaus in der Mecklenburger Allee weckt bis heute die Erinnerung an die Tage als die jahrelange durch angeheizte politische Debatte um die Asylpolitik in Hass umschlug.
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