Europa vor Corona-Herbst

Regierungen zeigen sich besorgt, Spanien fürchtet neuen Lockdown

  • Lesedauer: 2 Min.

In mehreren Staaten Westeuropas ziehen die Zahlen der positiv auf Sars-CoV-2 Getesteten wieder an. So wurde in Frankreich am Wochenende die Schwelle von 10 000 Corona-Infektionen an einem Tag überschritten. Schon am Freitag, als 9406 neue Fälle gemeldet wurden, hatte Premierminister Jean Castex dazu aufgerufen, die Regeln für Hygiene, Abstand und Masken strikt einzuhalten. Frankreich war nach Ausbruch der Pandemie eines der am stärksten betroffenen Länder in Europa mit bisher 30 910 Toten. Die Anzahl der Infektionen mit dem Coronavirus stieg dort in den zurückliegenden Wochen stark.

Auch Österreichs Bundeskanzler Sebastian Kurz erwartet einen weiteren starken Anstieg der Corona-Zahlen in Österreich. Er sieht bereits den Beginn einer zweiten Welle. Als »besonders dramatisch« beschrieb Kurz die Lage in Wien, wo mehr als die Hälfte aller registrierten Neuinfektionen in Österreich verzeichnet werden. Rund 6200 Menschen gelten aktuell in Österreich als an Covid-19 erkrankt, mehr als 3000 von ihnen in Wien. Mit 869 registrierten Neuinfektionen in 24 Stunden wurde am Samstag der höchste Anstieg seit Ende März gemessen. Die Anzahl der im Krankenhaus behandelten Covid-19-Patienten stieg binnen einer Woche bis Sonntag um ein Drittel auf 226; davon waren 44 auf der Intensivstation.

In Spanien sind die Fallzahlen ebenfalls sehr ungleichmäßig verteilt. Am Freitag kletterten die Neuinfektionen auf den Rekordwert von 12 183 - den höchsten Anstieg binnen eines Tages seit Beginn der Pandemie. Doch auch dort sind eher einzelne Städte für die hohen Zahlen verantwortlich als das Land flächendeckend. Etwa ein Drittel der Fälle wird in Madrid registiert. Dort überwiegt heute wieder die Angst vor einem zweiten Lockdown, den viele Einwohner zumindest wirtschaftlich nicht überleben würden. Agenturen/nd Seite 3

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