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Als Altersvorsorge ungeeignet

Lebensversicherung

  • Lesedauer: 2 Min.

Zu diesem Schluss kommt der Bund der Versicherten (BdV) angesichts der jüngsten Veröffentlichung des Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV). Der BdV sieht hierin einen eindeutigen Beweis dafür, dass die Produkte nicht zur Altersvorsorge taugen. »Leider erkennen die meisten Versicherten zu spät, dass die Lebensversicherung zur Altersvorsorge legaler Betrug ist«, sagt BdV-Vorstandssprecher Axel Kleinlein. »Besser wäre es, den Vertrag erst gar nicht abzuschließen.«

Die Stornoquote ist in der Lebensversicherung aktuell leicht auf 2,68 Prozent gestiegen. Das geht aus der Veröffentlichung »Die deutsche Lebensversicherung in Zahlen 2020« des GDV hervor. Das mag zunächst nicht nach einer hohen Stornoanzahl klingen, doch der Eindruck täuscht. Bei dieser Stornoquote sind von 100 heute abgeschlossenen Verträgen nach zehn Jahren noch etwa Dreiviertel ungekündigt, nach 25 Jahren ist es nur noch etwa die Hälfte und nach 40 Jahren besteht nur noch etwa ein Drittel der ursprünglichen Verträge.

»Die Lebensversicherer sind nicht in der Lage, vernünftige, langlaufende Verträge anzubieten«, bemängelt Kleinlein. »Die einzigen, die vom Abschluss einer Lebensversicherung profitieren, sind die Vermittler und die Versicherer selbst. Die meisten Versicherten zahlen drauf.«

Die individuellen Stornoquoten sind bei den einzelnen Lebensversicherern sehr unterschiedlich. Bei Run-Off-Unternehmen wie der Frankfurter Leben oder der Nürnberger Beamten Lebensversicherung liegt sie bei 5,05 bzw. 6,1 Prozent. Das bedeutet, dass in den ersten 25 Jahren 75 bzw. 80 Prozent der Versicherten den Vertrag gekündigt haben. »Mit einer Lebensversicherung in Rente zu gehen, ist in der Praxis die absolute Ausnahme«, sagt Kleinlein.

Die Lage der Lebensversicherer ist allgemein angespannt. Das besagen die aktuellen Solvenzberichte, die der BdV mit der Zielke Research Consult GmbH veröffentlicht hat. BdV/nd

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