Verschwörern widersprechen!

Claudia Krieg findet die Verharmlosung von Antisemitismus unerträglich

  • Claudia Krieg
  • Lesedauer: 1 Min.

Die Vielzahl von antisemitischen Beleidigungen und Angriffen in der Öffentlichkeit gerade auch auf den Demonstrationen gegen die Corona-Maßnahmen hat vor allem eines gezeigt: die Pandemie wird zum Anlass und zum Vorwand genommen, um rechte Klischees und Vorurteile gegenüber jüdischen Menschen zu verstärken.

Die Vorstellung, dass irgendwelche Geheimgesellschaften die Krise ausnutzen, um eine autoritäre Weltordnung zu schaffen, verbreitet sich rasant. Dafür würden diese Grundrechte abschaffen und völlige Kontrolle über die Bürger erlangen, wird fantasiert, wie man es sonst nur aus dystopischen Romanen und Filmen kennt. Erzeugt werden diese Ideen vor allem von Rechtsextremisten, die ganz im Sinne nationalsozialistischer Ideologie Juden als Feinde betrachten, und behaupten, sie würden zu viel Macht besitzen.

Je durchlässiger diese geistige Brandstiftung wird, die sich im Internet, bei Esoterik-Anhängern und auf den rechtsoffenen Kundgebungen von »Querdenken« bis »Demokratischer Widerstand« findet, desto mehr schlägt sie in reale Gewalt um.

Immer mehr Menschen suchen in diesen Tagen Beratungsstellen auf, weil sie sich mit einer Zunahme solcher Ideologien konfrontiert sehen. Diese sollten nicht als harmlose Spinnereien abgetan werden, es handelt sich hierbei um gefährliche, gewaltaffine Welterklärungen. Gegen die hilft leider kein Aluhut, sondern nur Widerspruch und Entlarvung.

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