Schonfrist für Lukaschenko

Aert van Riel zu möglichen Sanktionen gegen den Minsker Staatschef

  • Aert van Riel
  • Lesedauer: 1 Min.

Alexander Lukaschenko macht nicht den Eindruck, dass Diplomatie für ihn eine Option ist. Das war schon klar, als sich der belarussische Präsident vor einigen Wochen mit Kalaschnikow präsentierte. Zudem lässt er friedliche Demonstranten zusammenschlagen. Doch die EU konnte sich lange nicht darauf einigen, auch ihn zu sanktionieren. Insbesondere die Westeuropäer wollten die Gesprächskanäle mit Lukaschenko offenhalten. Nun soll er zum Einlenken gezwungen werden. Die EU-Außenminister drohen Lukaschenko direkte Strafmaßnahmen an, wenn sich die Situation in seinem Land nicht verbessern sollte. Ihm bleibt also eine Schonfrist.

Lukaschenko stand schon zwischen 2011 und 2016 auf einer Sanktionsliste der EU und hielt sich an der Macht. Damals konnte er sich auf Wähler stützen, die den in der Region vergleichsweise hohen Lebensstandard lobten. Inzwischen leidet Belarus unter einer Wirtschaftskrise und jüngere Generationen wollen staatliche Repressionen nicht mehr hinnehmen. Dass ihnen eine bessere Zukunft bevorsteht, wenn Privatkapitalismus gefördert wird und Staatsbetriebe verscherbelt werden, wie es führende Oppositionelle fordern, ist aber zweifelhaft. Dann drohen Massenarmut und Oligarchenherrschaft. Die Ukraine ist hierfür ein abschreckendes Beispiel.

#ndbleibt – Aktiv werden und Aktionspaket bestellen
Egal ob Kneipen, Cafés, Festivals oder andere Versammlungsorte – wir wollen sichtbarer werden und alle erreichen, denen unabhängiger Journalismus mit Haltung wichtig ist. Wir haben ein Aktionspaket mit Stickern, Flyern, Plakaten und Buttons zusammengestellt, mit dem du losziehen kannst um selbst für deine Zeitung aktiv zu werden und sie zu unterstützen.
Zum Aktionspaket

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal