Simbabwe: Wüste in Lebensraum verwandeln

Der Weltfriedensdienst und sein Partner Poret vermitteln agrarökologische Anbautechniken

  • Helge Swars
  • Lesedauer: 2 Min.

In der Trockensavanne im Osten Simbabwes am Fuß der Chimanimani Mountains fällt meist nur halb so viel Regen wie im regenarmen Brandenburg. Allein im vergangenen Jahrzehnt erlebten die Kleinbauernfamilien so viele Dürrejahre durch die Klimakrise, wie die Generationen vor ihnen in einem ganzen Leben.

Die meisten der etwa 20 000 Menschen dort leben als Selbstversorger in weit verstreuten Gehöften mit kaum fruchtbaren Böden. Das durchschnittliche Einkommen liegt bei unter 50 Euro im Monat. Chronische Armut, Mangelernährung und Hunger herrschen in fast allen Häusern vor. Die pure Not der Menschen und fehlendes Wissen um Alternativen führen zur Übernutzung von Wald, Wasser und Grasland und verschlechtern so die Überlebensbedingungen.

Doch so unwahrscheinlich es klingt: Auch unter diesen Bedingungen ist eine produktive Landwirtschaft möglich, die die Menschen ernährt. Die entsprechenden Techniken vermittelt die Partnerorganisation des Weltfriedensdiensts, Poret. Das dafür notwendige Umdenken von industriell geprägter zu nachhaltiger Landwirtschaft nach agrarökologischen Prinzipien gleicht einer längeren Reise.

Auf diese begaben sich die Gründer*innen von Poret bereits vor 20 Jahren. So können sie heute anschaulich zeigen, was möglich ist. Vor drei Jahren starteten sie mit einem Lernzentrum für Trockenregionen. Dafür fassten sie mehrere Gehöfte zusammen, die bereits nach agrarökologischen Prinzipien wirtschaften. Auf dem 20 Hektar großen Gelände schufen sie eine Oase.

Ein üppiger Waldgarten inmitten der Trockensavanne überzeugt mehr als 1000 Worte. Sein Blätterdach kühlt die brütende Hitze draußen auf angenehme Temperaturen herunter. Im Schatten der Bäume gedeihen Gemüse, Getreide und die Setzlinge zahlloser Obstbäume. Unterkünfte, mit Gras gedeckte Schattenplätze zum Zusammenkommen und ein Kindergarten betten sich harmonisch in das Gelände ein. Es gibt zwei Brunnen. Das Herz des Zentrums und damit des Ansatzes von Poret sind die zahllosen kleinen Dämme und Sickergräben, die jeden Tropfen Regen auffangen. Hierher kommen die Kleinbäuerinnen und -bauern, um zu lernen, wie sie ihre eigenen Gehöfte umwandeln können.

Unser Autor ist Programmkoordinator beim Weltfriedensdienst.

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