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Sparflamme statt Licht aus

Wolfgang Hübner plädiert für eine Atempause in Coronazeiten

Vor einem Jahr, kurz vor Weihnachten 2019, waren Corona-Nachrichten noch Mitteilungen aus einer anderen Welt; niemand in Deutschland fühlte sich persönlich betroffen. Wenige Wochen später hatte uns die Pandemie erreicht - und sie lässt uns seitdem nicht los. Seit dem Frühjahr lebt Europa im Ausnahmezustand; selbst im Sommer galten Einschränkungen. Das zehrt an der Substanz aller, egal ob sie arbeiten, lernen, zu Hause Kinder betreuen oder im Pflegeheim leben. Zumal jetzt, in dieser hartnäckigen zweiten Welle.

Politik ist nicht nur Umgang mit Fakten und ein Balancieren auf dem Drahtseil der begrenzten Möglichkeiten; sie ist auch Psychologie. Man mag von Weihnachten halten, was man will - es ist ein Fluchtpunkt für viele, gerade in einer Zeit, in der sich Erfreuliches in Grenzen hält. Viele Menschen ertragen die Corona-Einschränkungen zwar nicht begeistert, aber immerhin aus Einsicht; nicht wenige aber sind zunehmend erbittert und überfordert.

Lesen Sie hier das Contra zum Beitrag: Mit Vollgas vor die Wand - Christian Klemm hält Corona- Lockerungen zum Fest für fatal

Ein radikaler Lockdown rund um die Feiertage würde nicht nur sozialpsychologische Probleme verschärfen, sondern auch viele, die heute nur murren, den Populisten und Demagogen zutreiben. Der Erfolg im Kampf gegen Corona hängt maßgeblich von der Bereitschaft der Menschen ab, sich verantwortungsbewusst zu verhalten. Egal, ob mit verschärften oder gelockerten Feiertagsregeln.

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