Klassentreffen

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Dynamo ganz oben, Magdeburg (fast) ganz unten: Die Situation zum Spätsommer hat sich nicht geändert. Hansa erweist sich als gereifter Aufstiegskandidat. Zwickau und Halle sammeln im Eichhörnchenprinzip Punkte für den Klassenverbleib.

Dynamo in Magdeburg clever

Mit solch schwachen Offensivleistungen kann man in der 3. Liga nicht bestehen. Nur eine Großchance hatte der 1. FC Magdeburg beim 0:1 gegen Dynamo Dresden - und die schon in der Anfangsphase. Danach wirkte der Tabellenvorletzte einfalls- und ideenlos im Spiel nach vorn. Alles nichts Neues. »Ich glaube, wir haben die Jungs ordentlich eingestellt heute. Ein klarer Plan ist, denke ich, zu erkennen«, sagte FCM-Trainer Thomas Hoßmang. Seine Mannschaft war gegen die lange Zeit auf Absicherung des eigenen Tores bedachten Dynamos bemüht und durchaus auf Augenhöhe. Aber eben nur bis zum gegnerischen Strafraum. Als die Dresdner in der zweiten Halbzeit engagierter auftraten, sah man die individuellen Unterschiede, die letztlich das Spiel entschieden. Heinz Mörschel nutzte einen eklatanten Fehler von Müller - der Kapitän senste am Fünf-Meter-Raum über den Ball - zum nicht unverdienten Sieg. »Das war wichtig auch für die Konkurrenz, zu sehen, dass wir da sind, trotz vieler Umstellungen wieder, uns nicht unterkriegen lassen«, sagte Dynamo-Coach Markus Kauczinski. Er musste wegen Sperren und Verletzungen sein Team gerade im defensiven Bereich neu aufstellen, was allerdings sehr gut gelang. Magdeburg hingegen steckt weiter im Tabellenkeller auf Platz 19 fest.

Rostocker Moral

Beim FC Hansa Rostock reifen so langsam wieder die Aufstiegsträume. Immerhin erweist sich das Team von Trainer Jens Härtel immer reifer und gestärkter. Dazu haben auch die Winterneuzugänge beigetragen. Einer von ihnen - Philipp Türpitz - erwies sich beim 3:2 gegen den SC Verl als Matchwinner. Schon 2018 schoss Türpitz den 1. FC Magdeburg in die 2. Bundesliga. Auch damals hieß sein Trainer Jens Härtel. Dabei sah es lange nicht nach drei Punkten für die Gastgeber aus. Obwohl Hansa das Spiel machte, führte der Aufsteiger mit 2:0. Gleich vier Wechsel zur Pause brachten tatsächlich die Wende. »Ich freue mich wahnsinnig, dass wir das gedreht haben«, sagte Härtel. Fünf Ligasiege in Serie sind Vereinsrekord. Und auch maßgeblich das Verdienst des Sachsen, auch wenn der das eher abtut: »Das bedeutet nicht so viel. Wichtig sind die 38 Punkte und dass wir weiter oben dran bleiben.«

Zwickau und Halle bauen Serien aus

Der FSV Zwickau und der Hallesche FC bleiben nach dem leistungsgerechten 2:2 zum jeweils fünften Mal in Serie ungeschlagen und rangieren weiter im gesicherten Tabellenmittelfeld der 3. Liga. »Die Art und Weise, wie wir gespielt haben, war absolut in Ordnung. Ich bin sehr stolz auf meine Mannschaft, wie sie zurückgekommen ist«, resümierte FSV-Coach Joe Enochs nach dem packenden Ost-Duell.» Der HFC war durch Braydon Manu (10. Minute) früh in Führung gegangen. Der Außenbahnspieler traf aus 16 Metern unter Mithilfe der Lattenunterkante zum 0:1. Zwickau kam durch ein Kopfballtor von Stürmer-Oldie Ronny König ins lange Eck in der 20. Minute zum Ausgleich. Anschließend drehte Manfred Starke, der einen Fehler von Stipe Vucur eiskalt ausnutzte, die Partie und traf zum 2:1 (28.). Nach der Pause verwandelte HFC-Torjäger Terrence Boyd (52.) einen Foulelfmeter zum 2:2-Endstand. Der FSV blieb anschließend zwar aktiver, allerdings hatten die Sachsen in der Nachspielzeit Glück. Vucur köpfte den Ball nach einer Ecke an die Latte. «Wenn man einen Sieg einfahren will, dann muss man abgezockter und geradliniger sein und sich ein bisschen ans Spiel anpassen können. Nicht von der Taktik, aber von der Mentalität der Spieler auf dem Platz. Da ist noch mehr drin», meinte Boyd. nd/dpa

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