Bildung ist keine Privatsache

Lisa Ecke über den Ruf nach ehrenamtlichen Bildungspaten

Homeschooling bedeutet für manche Kinder, gar nicht mehr am »Unterricht« teilnehmen zu können. Immer noch fehlt teils technische Ausstattung, andere haben keine Unterstützung ihrer Eltern. Entweder, weil diese keine Zeit haben, den Schulstoff nicht verstehen oder weil sie generell kein Deutsch sprechen können. Der fehlende Regelunterricht führt dazu, dass manche Kinder noch mehr abgehängt werden, als bereits vor dem Lockdown. Die Integrationsstaatsministerin Annette Widmann-Mauz (CDU) fordert eine bundesweite Einführung ehrenamtlicher Bildungspatenschaften, »um Kinder aus bildungsfernen Familien während des Lockdowns zu unterstützen« und um »Defizite wegen des Ausfalls von Präsenz-Unterricht auszugleichen«. Dadurch würde die Verantwortung für die Bildungsbenachteiligung aber auf private, freiwillige Helfer abgewälzt.

Dabei sollte es staatliche Aufgabe sein, gegen diese Diskriminierung vorzugehen. Statt für jedes benachteiligte Schulkind einen »Bildungspaten« zu suchen und dann Treffen (wie und wo eigentlich?) zu organisieren, müssten die Schulen Beauftragte ernennen, die sich speziell um diese kümmern. Zudem sollten Kinder, die Zuhause schlechte Lernmöglichkeiten haben, überall früher wieder am Präsenzunterricht teilnehmen dürfen.

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