Werbung

Die Bühne genutzt

Daniel Lücking über den Prozess gegen einen KSK-Soldaten in Leipzig

»Krankenstand besorgniserregend hoch«, heißt es in einer Meldung der dpa, in der es dann auch um den Prozess in Leipzig gegen den ehemaligen KSK-Soldaten Philipp S. geht. S. ist wegen Verstoßes gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz angeklagt, nachdem in seinem Garten reichlich Munition, Sprengstoff, ein Sturmgewehr und Nazidevotionalien gefunden wurden. Im Prozess fällt eine offenbar befreundete Presseoffizierin des KSK auf, die die Nähe zum Angeklagten, zu dessen Umfeld und zu den als Zeugen aussagenden KSK-Kameraden sucht.

Spätestens seit der ehemalige Kompaniechef Pascal D. nach der »Schweinekopfparty« mit klar rechtsradikaler Ausrichtung einen Strafbefehl akzeptierte, damit nicht weitere KSK-Soldaten aussagen mussten, darf es erhebliche Zweifel an ihren Aussagen geben. Schon damals hieß es, dass die Aussagen erstaunlich ähnlich, teils wortgleich seien. Auch beim Prozess in Leipzig wirkt es, als sei Kleinkochen angesagt. Dabei helfen nicht nur Fragen, die die politische Gesinnung des Angeklagten bagatellisieren, sondern auch Vermischungen mit anderen KSK-Themen. Der Krankenstand im KSK kann keinen Verstoß gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz entschuldigen. Die rechtsradikale Eliteeinheit verdient keinen Schutz.

#ndbleibt – Aktiv werden und Aktionspaket bestellen
Egal ob Kneipen, Cafés, Festivals oder andere Versammlungsorte – wir wollen sichtbarer werden und alle erreichen, denen unabhängiger Journalismus mit Haltung wichtig ist. Wir haben ein Aktionspaket mit Stickern, Flyern, Plakaten und Buttons zusammengestellt, mit dem du losziehen kannst um selbst für deine Zeitung aktiv zu werden und sie zu unterstützen.
Zum Aktionspaket

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal