Der Weg nach draußen

Kurt Stenger über die Warnungen der Aerosolforscher

In der deutschen Debatte über die nächsten Schritte beim Lockdown geben diejenigen den Ton an, die auf Verschärfung drängen. Angesichts der neuen Lage durch die infektiösere britische Mutante B.1.1.7 müssten Kontakte weiter reduziert werden, eventuell durch Ausgangssperren bei bestimmten Inzidenzwerten. Sollen die Leute also noch mehr zuhause bleiben?

Was plausibel erscheint, ignoriert aber die Lebenswelt der Menschen. Aufgrund der Dauer und der ständigen Änderung der Maßnahmen werden diese weniger befolgt. Und was zuhause stattfindet, bleibt natürlich behördlicher Kontrolle entzogen. »Drinnen lauert die Gefahr«, warnen Aerosolforscher und fordern die Politik auf, den Leuten mehr Möglichkeiten zu geben, sich in der warmen Jahreszeit draußen zu treffen. Dagegen braucht es etwa in Büros und Schulen bessere Hygienekonzepte und Teststrategien.

Es ist eine schwierige Abwägung, die letztlich die Politik treffen muss, vermutlich sogar nach lokalen Gegebenheiten unterschiedlich. Die Kontroverse zeigt vor allem, dass es nicht nur einen Weg raus aus der Pandemie gibt. Und vielleicht ist eine andere Forderung im Appell der Aerosolforscher wichtiger: dass die Bevölkerung für die Gefahren »sensibilisiert« wird. Das wird mit darüber entscheiden, ob bestimmte Maßnahmen Erfolg haben.

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