Klassentreffen

KLASSENTREFFEN 13 Meistertitel, ein Europapokalsieg – 30 Jahre nach dem Ende der DDR begegnen sich fünf ehemalige Oberligisten in der 3. Liga

  • Lesedauer: 3 Min.

Hansa Rostock hat die Corona-Zwangspause von Dynamo Dresden genutzt, um weiter Druck auf die Konkurrenz aufzubauen. Zwickau kann nach dem Remis in Magdeburg weiter für die 3. Liga planen. Halle erlebt den Klassenverbleib - allerdings nur für Viktoria Köln.

Hansa auf Aufstiegskurs

Hansa Rostock ist neuer Tabellenführer der 3. Fußball-Liga. Das Team von Trainer Jens Härtel zog nach dem 1:0 bei Bayern München II an Dynamo Dresden vorbei. Von einem »Arbeitssieg« sprach Härtel nach dem Spiel. Mit dem achten Auswärtssieg schoben sich die Hanseaten auf Rang eins und kamen dem ersehnten Wiederaufstieg in die 2. Bundesliga nach neun Jahren Drittklassigkeit ein weiteres Stück näher. Zu verdanken hatten die Rostocker die Glücksgefühle ausgerechnet einem, der ihrer Nachwuchsabteilung entstammt. Bayern-Schlussmann Ron-Thorben Hoffmann verließ in der 45. Minute völlig unnötig den Strafraum und verlor den Ball an John Verhoek. Der routinierte Mittelstürmer schoss aus gut 20 Metern ins leere Tor. Jan Löhmannsröben sagte auch angesichts der coronabedingten Pause von Mitkonkurrent Dresden selbstbewusst: »Für die Psyche ist es wichtig, Druck auf die anderen auszuüben. Ja, leck mich am Arsch, wenn wir das Ding jetzt nicht ziehen, sind wir selber doof. Aber wir müssen genauso weiterarbeiten.« Rostocks Verteidiger Lukas Scherff sah wegen wiederholten Foulspiels Gelb-Rot (90.).

Halle erlebt Ligaverbleib

Halle hat in Köln den Ligaverbleib erlebt - allerdings beim Kontrahenten Viktoria Köln. Die Rheinländer feierten nach dem siebten Spiel ohne Niederlage. »Wenn mir einer gesagt hätte, dass wir sechs Spieltage vor Ende 46 Punkte haben, den hätte ich dann für verrückt erklärt«, sagte Trainer Olaf Janßen nach dem 2:0 gegen Halle. Für die Kölner trafen Kapitän Mike Wunderlich (33.) per Kopf und Simon Handle (58.). Für HFC-Coach Florian Schnorrenberg gab es einen Tag nach seinem 44. Geburtstag kein nachträgliches Geschenk. Dabei begann sein Team sehr couragiert und setzte den Gegner mit hohem Pressing enorm unter Druck. Doch nach Ballgewinnen gelang der entscheidende Pass in die Spitze nicht. Halle bleibt somit weiter auf dem zwölften Rang. Bereits 53 Gegentore sind allerdings nicht drittligareif. »Definitiv sind das zu viele Gegentore. Das beschäftigt uns schon länger und das stört uns auch«, sagte Schnorrenberg und betonte: »Wir müssen jetzt einfach unsere Leistung abliefern und Punkten. Es wird eng sein bis zum letzten Spieltag.«

Magdeburger Serie hält an

Der 1. FC Magdeburg bleibt auch im siebten Spiel hintereinander ungeschlagen. Trotz langer Unterzahl holte das Team von Trainer Christian Titz einen Punkt beim torlosen Duell mit dem FSV Zwickau. Alexander Bittroff (41.) sah wegen wiederholten Foulspiels die Gelb-Rote Karte. Magdeburg hat nun vier Punkte Vorsprung vor den Abstiegsrängen. Zwickau hingegen kann mit nun 42 Punkten die Planungen für die neue Drittligasaison schon aufnehmen. »Wir konnten die Überzahl über die 45 Minuten nicht so nutzen, wie wir es wollten. Nichtsdestotrotz haben wir eine Phase überstanden, in der Magdeburg am Drücker war. Das zeigt auch die Qualität von uns«, sagte FSV-Trainer Joe Enochs nach dem Spiel. Die Elbestädter konnten aufgrund der personellen Unterlegenheit gut mit dem Remis leben. »Vom Gesamtspielverlauf muss man sagen, dass das in Ordnung geht. Zwickau war der bewusst unangenehme Gegner, den wir erwartet haben«, sagte Titz. Die Ampelkarte hat sein Team »sehr beeinflusst. Mich ärgert das aber auch grundsätzlich schon seit Wochen: Es gibt Foul, wenn du mit dem Fuß hingehst, aber es gibt kein Foul, wenn du mit dem Arm hingehst. Das sind für mich genauso Vergehen«, betonte der FCM-Coach. Die Magdeburger müssen am Mittwoch zum direkten Konkurrenten SV Meppen. dpa/nd

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