Weiter so – auch mit Profit

Ulrike Henning über zögerliche Reformwünsche auf dem Ärztetag

  • Ulrike Henning
  • Lesedauer: 1 Min.

Erst der Patient, dann der Profit, war jetzt auf dem Ärztetag zu hören. So überraschend ist die Botschaft dann doch nicht – denn der Profit soll ja nicht ganz ausbleiben. In den Reden etwa des Bundesärztekammerpräsidenten Reinhardt heißt es schon zahmer, dass die Tätigkeit der Ärzte nicht völlig von ökonomische Interessen befreit sei. Die Medizin solle trotzdem zuerst »human, fürsorglich und sorgfältig« gestaltet werden.

Die existierenden Strukturen werden indessen kaum in Frage gestellt, zumindest was die extrem durchorganisierten Kliniken betrifft. Es sei zwar eine bundes- und nicht mehr nur landesweite Planung nötig, auch mehr übergreifende Kooperationen. Zumindest die Fehlanreize aus den Fallpauschalen gehörten beseitigt, aber nicht diese selbst.

Spaß und Verantwortung

Olga Hohmann versteht nicht, was Arbeit ist und versucht, es täglich herauszufinden. In ihrem ortlosen Office sitzend, erkundet sie ihre Biografie und amüsiert sich über die eigenen Neurosen. dasnd.de/hohmann

Aus dieser Unentschiedenheit spricht zweierlei: Zum einen zeigt der Druck Wirkung, der unter anderem von erschöpften, aber auch aktionsbereiten Pflegekräften ausgeht. Zum anderen haben es sich nicht wenige Ärzte im System, wie es ist, gut eingerichtet. Zu deren Bedürfnissen nach einem »Weiter so« gehört auch die Forderung, dass ausbleibende Klinikinvestitionen der Bundesländer einfach vom Bund zu ersetzen seien. Und nicht etwa eine grundsätzliche Umgestaltung der Krankenhausversorgung.

Abonniere das »nd«
Linkssein ist kompliziert.
Wir behalten den Überblick!

Mit unserem Digital-Aktionsabo kannst Du alle Ausgaben von »nd« digital (nd.App oder nd.Epaper) für wenig Geld zu Hause oder unterwegs lesen.
Jetzt abonnieren!

Das beste Mittel gegen Fake-News und rechte Propaganda: Journalismus von links!

In einer Zeit, in der soziale Medien und Konzernmedien die Informationslandschaft dominieren, rechte Hassprediger und Fake-News versuchen Parallelrealitäten zu etablieren, wird unabhängiger und kritischer Journalismus immer wichtiger.

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

Vielen Dank!

Unterstützen über:
  • PayPal