Ruhiges Hinterland der Mafia

Nicolas Šustr über den deutschen Immobilienmarkt

  • Nicolas Šustr
  • Lesedauer: 1 Min.

Ob gewollt oder nicht, faktisch paktieren die Regierungen der Länder und des Bundes in Deutschland mit den Geldwäschern der Welt dabei, die Herkunft von Vermögen zu verschleiern.

Bei jedem 10. bis 20. Wohnhaus in Berlin ist nicht herauszufinden, wem es eigentlich gehört, schätzt der Finanzexperte Christoph Trautvetter. Allein in der Hauptstadt geht es um Immobilienwerte von mindestens 25 Milliarden Euro. Nicht nur die Öffentlichkeit weiß das nicht, auch die Behörden sind in dieser Hinsicht vollkommen blank. Kein Wunder, dass Transparency International davon ausgeht, dass in Deutschland jährlich 100 Milliarden Euro aus kriminellen Geschäften gewaschen werden.

Das von der EU vorgegebene Transparenzregister ist in Deutschland bisher nur lustlos umgesetzt worden, die Abfrage kostet Geld. Ausgerechnet Luxemburg, bei dem man sich oft nicht so sicher ist, ob das Land nicht nur aus Firmenbriefkästen besteht, ist da deutlich besser.

Die von der rot-rot-grünen Berliner Landesregierung eingebrachte Bundesratsinitiative für ein bundesweites zentrales Immobilienregister ist im März abgeschmettert worden. Nur durch akribische private Recherche konnten bisher zwei Mafia-Immobilien in Berlin identifiziert werden.

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