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Linke Querschüsse aus dem Saarland

Jana Frielinghaus über Lafontaines Aufruf, nicht die Linke zu wählen

Man könnte als skurriles Herrenscharmützel belächeln, was sich im fernen Saarland abspielt. Doch spätestens nach Oskar Lafontaines Aufruf, am 26. September nicht die Linke zu wählen, ist das für seine gerade ohnehin schwächelnde Partei nicht mehr lustig. Denn natürlich haben die Stimmen aus dem Saarland, in dem die Linke trotz ihrer Zerstrittenheit bislang immer zweistellige Ergebnisse einfuhr, Einfluss auf deren Abschneiden im Bund.

Angesichts dessen lässt sich fragen, wer der Linken mehr schadet: der mutmaßlich seine Wiederwahl in den Bundestag herbeikungelnde Saar-Landeschef oder der Mitbegründer der Linkspartei. Letzterer keilt seit Jahren öffentlich gegen die eigenen Genossen und verfolgt Parallelprojekte wie »Aufstehen«. Auch jetzt wirft er dem Bundesvorstand »Versagen« vor, weil der nicht im Saarland eingreift. Dabei weiß er genau, dass die Hürden für ein Veto der Bundesebene hoch sind. Apropos Versagen: Lafontaine müsste sich da an die eigene Nase fassen. Wenn er einen Neuanfang in der Saar-Linken ernsthaft gewollt hätte, wäre es dem erfahrenen Strategen ein Leichtes gewesen, den jungen Dennis Lander nicht erst wenige Tage, sondern Monate vor der Listenwahlversammlung von einer Kandidatur für den Bundestag zu überzeugen und Unterstützer zu mobilisieren.

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