Hohe Dunkelziffer bei Corona-Infektionen

Fast die Hälfte wusste nichts von der eigenen Ansteckung

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Mainz. Die Dunkelziffer unwissentlich mit dem Coronavirus Infizierter ist offenbar deutlich höher als bislang vermutet. Eine am Mittwoch vorgestellte Gesundheitsstudie der Universitätsmedizin Mainz kommt zu dem Ergebnis, dass 42 Prozent der Betroffenen nichts von ihrer Infektion wussten. Hochrechnungen der Forscher zufolge waren damit bereits rund 6,3 Prozent der Bevölkerung im Verlauf der Pandemie mit dem Sars-Cov-2-Virus infiziert. Für ihre Studie hatten die Forscher über Monate hinweg Gesundheitsdaten von rund 10 000 repräsentativ ausgewählten Einwohner*innen der Stadt Mainz und Umgebung im Alter zwischen 25 und 88 Jahren erhoben. Man habe klären wollen, wie stark die Coronavirus-Infektionen tatsächlich in der Bevölkerung verbreitet sind, welche Bevölkerungsgruppen besonders gefährdet und welche Gegenmaßnahmen sinnvoll sind, erklärte der Vorstandsvorsitzende der Mainzer Universitätsmedizin, Norbert Pfeiffer.

Die Daten der Studienteilnehmer*innen zeigten beispielsweise eindeutig, dass Personen, die sich nie oder selten an die Abstandsregeln halten, einem doppelt so hohen Infektionsrisiko ausgesetzt seien als jene, die sich daran hielten. Ebenso liefern die Zahlen klare Belege dafür, dass Frauen deutlich häufiger als Männer nach einer Coronavirus-Impfung von heftigeren Nebenwirkungen betroffen sind.epd/nd

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