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Keine App hilft

Sebastian Weiermann über Katastrophenschutz in Deutschland

Wenn es keinen Strom mehr gibt, dann bricht auch das Mobilfunknetz zusammen. Das ist überhaupt nicht gut in Situationen, in denen man das Smartphone für wichtigere Dinge braucht, als hübsche Fotos zu posten. In Katastrophenfällen.

Viele Städte haben in den letzten Jahren Kriseninfrastruktur abgebaut. Wer braucht schon Sirenen, dachten sie sich nach dem Ende des Kalten Krieges. Zwar gibt es mittlerweile wieder ein verstärktes Bewusstsein für die Notwendigkeit solcher Infrastruktur, das wird aber oft mit Scheinlösungen befriedigt. Eine App soll die Bevölkerung warnen, aber abseits von technischen Problemen, die sie sowieso hat, kann sie dort nicht mehr warnen, wo es keinen Mobilfunk mehr gibt. Auch der Digitalfunk der Ordnungs- und Sicherheitsbehörden war im Hochwassergebiet teilweise überlastet. In den Hubschraubern der Bundespolizei wurde auf UKW umgeschaltet. Die Katastrophe zeigt: Digitalisierung ist nicht alles. Bund, Länder und Gemeinden sind aufgefordert, katastrophensichere Infrastruktur aufzubauen.

Aber auch die Bevölkerung kann etwas tun, um krisenfester zu werden. Organisationen wie das Rote Kreuz und das Technische Hilfswerk klagen seit Jahren über Nachwuchsmangel. Verbindliches Engagement ist offensichtlich nicht mehr so angesagt wie das Loslegen auf eigene Faust. Übrigens mit fatalen Folgen: In der Eifel verstopften unorganisierte Helfer*innen die Zufahrten in die Krisengebiete.

Die Häufung der Weckrufe - Christian Mihatsch über die globalen Folgen der Klimaerwärmung

Zuguterletzt kann auch in der eigenen Wohnung etwas für die Krisenfestigkeit getan werden. Es gibt offizielle Empfehlungen, was in einem Haushalt vorrätig sein soll, um einen Ausfall von Strom oder Wasser zu überstehen. Man muss dafür nicht gleich zum Prepper werden – ein paar haltbare Lebensmittel,Wasser, ein batteriebetriebenes Radio und ein Campingkocher sind ein guter Anfang.

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