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  • Katholische Kirche und Kardinal Woelki

Aus der Zeit gefallen

Der katholischen Kirche schadet es, wenn Kardinal Woelki an einer vormodernen Ausrichtung festhält

Es ist doch weltfremd. Wenn Kardinal Woelki sagt, weibliche Priester seien für ihn unvorstellbar, dann passt das nicht in eine demokratische Gesellschaft, in der mit Vehemenz die Geschlechterfrage diskutiert wird. Insofern wundert es nicht, dass dem Erzbistum Köln die Mitglieder in Scharen weglaufen. Gläubige, die mit beiden Beinen im Leben stehen, fremdeln sichtlich mit ihrer Kirche. Überraschend ist dann aber doch, dass Woelki dies scheinbar gar nicht berührt. Mit einer bemerkenswerten Sturheit hält er an theologischen Dogmen fest – und wird bislang von Papst Franziskus gestützt. Kritik an seiner Person lässt Woelki nicht zu. Stattdessen verweist er immer wieder auf den großen Zuspruch, den er angeblich erfährt.

In Köln entlädt sich derzeit ein deutschlandweit geführter Konflikt um die Ausrichtung der Kirche – auf der einen Seite sind die Verfechter des Synodalen Weges, die eine Erneuerung anstreben, auf der anderen Seite die Bewahrer der hierarchischen Ordnung. Entbrannt ist der Streit in der Domstadt an Woelkis intransparentem Vorgehen bei Missbrauchsfällen und einer mangelhaften Aufarbeitung. Wie der Konflikt ausgeht, ist nicht absehbar. Eines jedoch ist klar: Die katholische Kirche hat schon jetzt an Ansehen verloren, und ihr gesellschaftlicher Einfluss wird weiter schwinden.

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