Noch lange nicht vorbei

Markus Drescher über die nun rechtskräftigen NSU-Urteile

Mit der Entscheidung des Bundesgerichtshofs, die Revisionen der NSU-Terroristin Beate Zschäpe und der beiden NSU-Helfer Ralf Wohlleben und Holger G. zu verwerfen, sind deren Urteile nun rechtskräftig - und die juristische Aufarbeitung ihrer Fälle nach gut acht Jahren endgültig abgeschlossen. Nicht vorbei allerdings ist, ja darf nicht sein, die weitere Aufarbeitung des gesamten NSU-Komplexes. der weit über die Personen, die sich letztendlich vor Gericht verantworten musste, hinausgeht und im Besonderen der Rolle des Inlandgeheimdienstes und der Strafverfolgungsbehörden.

Auch wenn viele dieses Kapitel der Geschichte des rechtsextremen Terrors, den der NSU jahrelang unentdeckt verbreiten konnte, lieber heute als morgen ebenfalls zu den Akten legen - oder lieber gleich schreddern? - wollen, sind gerade hier noch zu viele Fragen offen. Sind die Konsequenzen, die aus dem eklatanten Versagen gleich mehrerer Verfassungsschutzbehörden, das für viele geradezu an Mittäterschaft grenzt, nicht dazu angetan, derlei Verstrickungen künftig zu verhindern. Daher ist also insgesamt das Versprechen der umfassenden Aufklärung und Besserung, das den Hinterbliebenen der Mordopfer und der Gesellschaft von der Politik gegeben wurde, noch lange nicht eingelöst.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Das beste Mittel gegen Fake-News und rechte Propaganda: Journalismus von links!

In einer Zeit, in der soziale Medien und Konzernmedien die Informationslandschaft dominieren, rechte Hassprediger und Fake-News versuchen Parallelrealitäten zu etablieren, wird unabhängiger und kritischer Journalismus immer wichtiger.

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

Vielen Dank!

Unterstützen über:
  • PayPal