Jeder fünfte Beschäftigte arbeitet prekär

Minijobs, Teilzeit und befristete Verträge: Sieben Millionen Arbeitnehmer »atypisch« beschäftigt

  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin. Rund sieben Millionen Erwerbstätige arbeiten in Deutschland in atypischen Beschäftigungsverhältnissen, also zum Beispiel nicht in Vollzeit oder unbefristeter Anstellung. Das sind 20,9 Prozent der insgesamt 33,4 Millionen abhängig Beschäftigten, wie die »Neue Osnabrücker Zeitung« am Freitag berichtete. Die Zeitung berief sich auf eine Sonderauswertung des Mikrozensus 2020 durch das Statistische Bundesamt. Die Linksfraktion im Bundestag hatte die Auswertung in Auftrag gegeben.

Zu den atypischen Beschäftigungsverhältnissen zählt das Bundesamt Leiharbeit beziehungsweise Zeitarbeit, geringfügige Beschäftigung (Minijobs), Teilzeitbeschäftigung unter 20 Wochenstunden sowie befristete Beschäftigungsverhältnisse. Außerdem gibt es der Statistik zufolge 4,5 Millionen Teilzeit-Beschäftigte mit mehr als 20 Wochenstunden. Unterm Strich arbeiten laut der Linken rund 11,5 Millionen von 33,4 Millionen nicht in sogenannten Normalarbeitsverhältnissen.

Organisation ist der nächste Schritt
Die Initiative IchbinHanna gegen prekäre Arbeitsbedingungen an Hochschulen bekommt immer mehr Zulauf

Linksfraktionschef Dietmar Bartsch sagte, dass »jeder Dritte« von Teilzeit oder »prekärer Arbeit« betroffen sei. Bartsch kritisierte: »Ein deregulierter Arbeitsmarkt ist ein schlechter Arbeitsmarkt und eine faktische Lohnbremse für alle Arbeitnehmer.«

Er forderte einen Rechtsanspruch auf eine Vollzeitstelle und die Abschaffung von sachgrundlosen Befristungen in Arbeitsverträgen. Außerdem müssten Leiharbeiter als Flexibilitätszulage zehn Prozent mehr Geld bekommen als Festangestellte. Agenturen/nd

#ndbleibt – Aktiv werden und Aktionspaket bestellen
Egal ob Kneipen, Cafés, Festivals oder andere Versammlungsorte – wir wollen sichtbarer werden und alle erreichen, denen unabhängiger Journalismus mit Haltung wichtig ist. Wir haben ein Aktionspaket mit Stickern, Flyern, Plakaten und Buttons zusammengestellt, mit dem du losziehen kannst um selbst für deine Zeitung aktiv zu werden und sie zu unterstützen.
Zum Aktionspaket

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal