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Nicht mehr in den Händen der CDU
Anna Kassautzki holt für die SPD das Direktmandat im Merkel-Wahlkreis
»Das ist der Merkel-Wahlkreis«: Oft war das zu hören, wenn es um Vorpommern-Rügen oder Vorpommern-Greifswald ging. Doch jenes Attribut hat die Region am Sonntag verloren. Nicht, weil die Kanzlerin in Rente geht, sondern weil ihre Partei den Wahlkreis verloren hat: an die 27-jährige Universitätsmitarbeiterin Anna Kassautzki.
Drei Jahrzehnte war die Region fest in »schwarzen« Händen, jetzt holten nicht die Christ-, sondern die Sozialdemokraten das Direktmandat. Warum sich die Mehrheit der Wähler für sie entschieden hat, fasste Anna Kassautzki in einem Fernsehinterview zusammen: »Die Menschen in Mecklenburg-Vorpommern wollen eine neue, eine junge und frische Politik!« Eine solche will die gebürtige Heidelbergerin, die den Ort früh verließ und mit Eltern und zwei Schwestern »aufs Land« zog, als Bundestagsabgeordnete bieten.
Trainiert für die Politik hat sie schon früh: 13-jährig engagierte sie sich gegen rechts, wurde Mitglied einer antifaschistischen Bürgerinitiative. Das akademische Rüstzeug für die politische Arbeit erwarb sie durch ein Bachelorstudium der Staatswissenschaften in Passau und ein begonnenes Masterstudium der Politikwissenschaften in Greifswald. Dort leitet sie das Familienzentrum der Universität. Einblicke ins politische Leben auf Landesebene gewann sie währen einer Tätigkeit bei Mecklenburg-Vorpommerns Infrastrukturminister Christian Pegel, ihrem Genossen. Ist Anna Kassautzki doch seit 2014 Mitglied der SPD. Aktuell ist sie Vorsitzende der Jungsozialisten in Vorpommern-Greifswald und Mitglied des SPD-Kreisvorstands.
Die politische Arbeit dürfte ihr nun noch mehr Zeit abfordern. Zu wünschen ist ihr, dass genug Zeit für ihre »unpolitischen« Aktivitäten bleibt - für Rennrad fahren, fotografieren, Kampfsport, reisen und kochen. Was von alldem für sie am schönsten ist? »Sonntagnachmittage mit dem Freundeskreis im Kleingarten, während man gemütlich Doppelkopf oder Skat spielt.«
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