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Das Imperium schlägt zurück
Jana Frielinghaus über Gegner des Synodalen Weges der Katholiken
Schöne Texte, vom Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, auf der Tagung des Synodalen Weges als »in Worte gefasste Träume« gelobt, sind das eine. Die Realität einer Institution, die von einem Klüngel von Männern regiert wird, die sich noch immer als von Gott Auserwählte mit besonderen Rechten ansehen, ist das andere.
Viele Christen kämpfen an der Basis seit der Enthüllung zahlreicher Übergriffe von Geistlichen auf Kinder für tiefgreifende Reformen - mit denen eigentlich nur das erreicht wäre, was für den Rest der Gesellschaft selbstverständlich ist: Gleichberechtigung der Geschlechter, Akzeptanz verschiedener Familienmodelle und sexueller Orientierungen. Letztere hat etwa für Angestellte der Caritas existenzielle Bedeutung. Aber all diesen Selbstverständlichkeiten stellen sich mächtige Bischöfe in den Weg. Und am Wochenende holte mit Kardinal Gerhard Ludwig Müller wieder einmal einer von ihnen zu einer Generalabrechnung mit dem Synodalen Weg aus. Bei diesem »Schauspiel vor einer kirchenfremden Öffentlichkeit« gehe es »um die Macht« und »nicht um die Wahrheit des Evangeliums«, erklärte Müller. Tatsächlich müssten Leute wie er Macht abgeben, wenn sich die Reformforderungen durchsetzten. Undenkbar für Leute seines Schlages.
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