Theaterdonner

Peter Steiniger zur Boris-Johnson-Show der Tories in Manchester

Das muss man ihm lassen: Großbritanniens Premierminister Boris Johnson ist nicht nur ein Windei und ein politischer Hasardeur, sondern auch ein Meister der Selbstdarstellung. Auf sein Talent als Blender sind die Konservativen angesichts der Krisenstimmung im Land auch dringend angewiesen. In dieser Hinsicht enttäuschte Johnson auf dem Tory-Parteitag im englischen Industriezeitaltermuseum Manchester nicht. Die fehlenden Fachkräfte, die Engpässe an den Tankstellen, die leeren Regale der Supermärkte, die rasant steigenden Preise für Lebensmittel und Energie deutet der Tory-Chef um in Vorwehen eines neuen Zeitalters, in dem Milch und Honig fließen. Das verfängt wohl vor allem bei den Jubelpersern im Saal.

Große leere Versprechungen sind das Markenzeichen von Boris Johnson. Auf die blühenden Landschaften dank Brexit warten die Briten bislang vergeblich, nicht wenige haben unter den Folgen des Bruchs mit der EU und denen der Shutdowns zu leiden. Keine leeren Worte machen die Tories, wenn es um die Kürzung der Sozialhilfe oder eine selektive Einwanderungspolitik gibt. Das Image ihrer Regierung polieren soll auch die UN-Klimakonferenz COP26 im November in Glasgow. Mit Wind und Atom und mehr Wachstum wird Johnson dort ganz sicher das Weltklima retten.

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