Altlasten werden verklappt

Daniel Lücking über die Beschaffung bewaffneter Drohnen

  • Daniel Lücking
  • Lesedauer: 2 Min.

Nun also durch die Hintertür. Nachdem die Debatte um die Beschaffung bewaffneter Drohnen in der letzten Legislaturperiode bereits erbittert geführt worden ist, will nun die nächste Regierung das Thema möglichst nicht zum Streitpunkt werden lassen.

Während die FDP bekommen soll, was sie schon lange forderte, üben sich die Grünen im Umkippen und müssen dabei nur auf die SPD schauen, die in dieser Hinsicht einiges an Übung mitgebracht hat. An den Argumenten gegen bewaffnete Drohnen, die de facto als Mordwaffen zum Einsatz kämen, schlimmsten Falles noch bevor Gegner wirklich eindeutig als solche erkannt sind, hat sich nichts geändert. Bloß kein Streit, so früh in der neuen Regierung - das scheint die Devise zu sein. All das, bevor überhaupt darüber debattiert worden ist, ob es nach den 16 Jahren der CDU-Regierung ein »Weiter-so« in der Außen- und Verteidigungspolitik geben kann. Die Liste der Altlasten ist umfassend, denn neben der Drohnenbeschaffung wäre auch über den Afghanistan-Einsatz zu reden. Doch an einer Evaluation dürfte die CDU kein Interesse haben. Wenn SPD, FDP und Grüne in dieser Fragen dann auch eher auf Streitvermeidung setzen, wird letztlich alles bleiben, wie gehabt. Nicht alle beruhigt das.

Lesen Sie auch »Drohnenskepsis schwindet bei SPD« von Sebastian Bähr

- Anzeige -

Wir stehen zum Verkauf. Aber nur an unsere Leser*innen.

Die »nd.Genossenschaft« gehört denen, die sie lesen und schreiben. Sie sichern mit ihrem Beitrag, dass unser Journalismus für alle zugänglich bleibt – ganz ohne Medienkonzern, Milliardär oder Paywall.

Dank Ihrer Unterstützung können wir:

→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen in den Fokus rücken
→ marginalisierten Stimmen eine Plattform geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und weiterentwickeln

Mit »Freiwillig zahlen« oder einem Genossenschaftsanteil machen Sie den Unterschied. Sie helfen, diese Zeitung am Leben zu halten. Damit nd.bleibt.