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Die Pandemie als Normalität

Zwei Jahre Corona mit unbekanntem Ende

Genau zwei Jahre ist es her, da wurde in Wuhan die erste Infektion mit einem neuartigen Coronavirus registriert. Der Betroffene gilt als Patient Null. Mittlerweile stehen wir beim Patienten 262.181.360. Wobei unbekannt ist, wie viele es tatsächlich sind: In der riesigen Zahl verbergen sich Mehrfachinfektionen, und die globale Dunkelziffer dürfte gewaltig sein.

Es ist eine Pandemie des Paradoxen: Wir haben keine Ahnung, wie viele Menschen bereits den Erreger in sich trugen, während wir in Echtzeit den Anstieg der registrierten Fälle verfolgen. Corona zeigt auf, wie eng die Welt bei Kontakten und (Des-)Information zusammengerückt ist und wie weit sie bei der Verteilung überlebenswichtiger medizinischer Güter auseinander ist. Noch nie wurde soviel zu einem Thema geforscht, doch die wichtigste Frage ist unbeantwortet: Wie lange geht das noch weiter mit Inzidenzwellen, Todesfällen und Lockdowns?

Vermutlich braucht es gerade jetzt, da Rekordinzidenzen und neue Mutanten für Panik und Horrorszenarien sorgen, kühlen Kopf und Bescheidenheit. Wir wissen, welche nicht pharmakologischen Maßnahmen die Infektionen begrenzen und dass Impfen zumindest das Risiko schwerer Verläufe minimiert. Aber es gibt keinen Königsweg aus der Pandemie, dafür ist die Delta-Variante zu infektiös. Aussagen der Politik wie »Ihr müsst einmal noch die Kontakte beschränken und mehr impfen, dann herrscht wieder Alltag« gehören in die Mottenkiste. Es wird noch einen verdammt langen Atem brauchen, auch wenn dies unter der Maske schwerfällt. Und endlich Solidarität mit den armen Ländern – auch angesichts der Aids-Pandemie, die schon seit Jahrzehnten läuft.

Am Anfang der Coronakrise fiel ein Satz, der im Wust der Endlos-Talkshows unterging: »Wir müssen lernen, mit dem Virus zu leben.« Zwei Jahre nach Patient Null sind wir voll dabei.

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