Ohne Einsicht wird es nichts

Daniel Lücking zu den Plänen für die Kontaktbeschränkungen

  • Daniel Lücking
  • Lesedauer: 2 Min.
Es wirkt ein bisschen so, als habe es die Diskussionen um Kontaktbeschränkungen und Lockdown im vergangenen Jahr nicht gegeben. Selbst wenn der Weihnachtsrummel in den Einkaufsstraßen längst nicht mit dem zu vergleichen ist, was vor Corona als normal galt. Spätestens zum 28. Dezember, so zeichnete es sich in dieser Woche ab, müssten wieder Einschränkungen hingenommen werden.

Besser wären sofortige Kontaktbeschränkungen, sagte am Dienstag das Robert-Koch-Institut. Über den Sinn der Beschränkungen darf gerne gestritten werden. Vor allem dann, wenn Präsenzarbeit in nicht unbedingt notwendigen Produktionsbetrieben weiterhin stattfindet. Unbestreitbar überflüssig aber sind die Risiken bei Großveranstaltungen, Restaurantbesuchen, im Sport- und Kulturbereich sowie in Diskotheken.

Wir schauen der Ausbreitung der Omikron-Variante zu, die Teile Großbritanniens zum Erliegen bringt. Derweil scannen Angestellte auf Weihnachtsmärkten und im Einzelhandel Impfnachweise. Längst ist bekannt, dass auch geimpfte und geboosterte Menschen keine absolute Sicherheit vor Ansteckung und Übertragung haben. »Inzwischen ist festzustellen, dass sich die Erwartungen, die in die Luca-App gesetzt wurden, bislang teilweise nicht erfüllt haben«, so das Gesundheitsministerium in Brandenburg. Apps haben sich in der Kontaktnachverfolgung als Placebo erwiesen. In Bremen wurden damit nur vier Corona-Fälle erfolgreich nachverfolgt.

Trotzdem riskieren Menschen beim Vor-Weihnachtsspaß, sich selbst und andere zu infizieren. Dabei ist doch das größte Geschenk, das zur Weihnacht gemacht werden kann, zu Silvester nicht an Corona – egal in welcher Variante – erkrankt zu sein oder jemand anderen angesteckt zu haben. Egal welche Regeln ab wann gelten.

- Anzeige -

Wir sind käuflich. Aber nur für unsere Leser*innen.

Die »nd.Genossenschaft« gehört ihren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die durch ihren Beitrag unseren Journalismus für alle zugänglich machen: Hinter uns steht kein Medienkonzern, kein großer Anzeigenkunde und auch kein Milliardär.

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:

→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen aufgreifen
→ marginalisierten Stimmen Raum geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten voranbringen

Mit »Freiwillig zahlen« machen Sie mit. Sie tragen dazu bei, dass diese Zeitung eine Zukunft hat. Damit nd.bleibt.