Kompromisse statt Indifferenz

Cyrus Salimi-Asl zur drohenden Eskalation im Nahost-Konflikt

  • Cyrus Salimi-Asl
  • Lesedauer: 2 Min.

Niemand will das Attentat rechtfertigen, bei dem am Dienstag in Israel fünf Menschen getötet wurden. Aber die schlichte Verurteilung des Terrorakts reicht nicht und verstellt den Blick auf die Verhältnisse, die - sichtbar für alle, die sehen wollen - dahinter liegen: Der Konflikt zwischen Israelis, die einen Staat haben, und Palästinensern, die seit langem darauf warten und unter einem Besatzungsregime leben. Dieser Konflikt schwelt weiter, flammt regelmäßig auf, aber niemand scheint sich angesprochen zu fühlen, ernsthaft und mit mutigen Initiativen eine Lösung zu suchen.

Im Gegenteil: Die Reaktion des israelischen Ministerpräsidenten Naftali Bennetts - »Wir werden den Terrorismus mit eiserner Hand bekämpfen!« -, lässt befürchten, dass er die Gewaltspirale weiterdreht. Es mag verständlich sein, dass ein Regierungschef solche gewaltgeschwängerten Signale aussendet, um der Bevölkerung das Gefühl von Entschlossenheit zu vermitteln. Politisch klug ist es nicht. Gerade jetzt bräuchte es das Gegenteil: Ein Zugehen auf die Palästinenser, mit Willen zum Kompromiss, um militanten Gruppen jeden Vorwand für Gewalt zu nehmen. Sonst könnten sich die Ereignisse vom Mai 2021 wiederholen: ein militärischer Schlagabtausch zwischen der israelischen Armee und militanten Palästinensern.

#ndbleibt – Aktiv werden und Aktionspaket bestellen
Egal ob Kneipen, Cafés, Festivals oder andere Versammlungsorte – wir wollen sichtbarer werden und alle erreichen, denen unabhängiger Journalismus mit Haltung wichtig ist. Wir haben ein Aktionspaket mit Stickern, Flyern, Plakaten und Buttons zusammengestellt, mit dem du losziehen kannst um selbst für deine Zeitung aktiv zu werden und sie zu unterstützen.
Zum Aktionspaket

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal