Keine Hilfe gegen den Partner

Ulrike Wagener über die Angriffe der Türkei auf kurdische Regionen

  • Ulrike Wagener
  • Lesedauer: 2 Min.

Es ist bitter: Im Schatten des Ukraine-Krieges greift die Türkei kurdische Gebiete im Nordirak und Syrien an. Anstatt auch hier einen völkerrechtswidrigen Angriff zu verurteilen, die Angegriffenen zu unterstützen und Geflüchtete aufzunehmen, ist die Reaktion der Nato-Partner in diesem Fall: Stille. Ja, in Deutschland werden sogar Kurd*innen regelmäßig in die Türkei abgeschoben, zuletzt in einer Sammelabschiebung am Dienstag. Der türkische Präsident Erdoğan rechtfertigt seine Angriffe damit, dass man sich gegen die Arbeiterpartei Kurdistan (PKK) verteidige, die in der Türkei, Europa und den USA als Terrororganisation gilt. Doch das scheint nur vorgeschoben. Immer wieder wurden bei solchen türkischen Angriffen kurdische Zivilist*innen getötet.

Der wissenschaftliche Dienst des Bundestags bewertete diese Angriffe in der Vergangenheit als nicht mit dem Völkerrecht vereinbar. Trotzdem kann sich Erdoğan auch jetzt darauf verlassen, dass er seine Militärschläge gegen die Kurd*innen ungestört ausführen kann. Mit seiner Rolle als Vermittler im Ukraine-Krieg hat er zuletzt Pluspunkte gesammelt. Ein Armutszeugnis ist das vor allem für die westlichen Regierungen, die erneut unter Beweis stellen, dass sie mit zweierlei Maß messen.

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken von Socken mit Haltung und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.