Wenn die Inflation täglich klingelt

Das Entlastungspaket der Bundesregierung reicht nicht

Ding Dong, hier ist die Inflation. Ich komme, um Ihnen das Geld aus der Tasche zu ziehen - täglich! Vor der Entwertung von Einkommen und Renten gibt es kein Entkommen und ein Ende der Preissteigerungen ist nicht Sicht. So mag denn auch nicht so recht Freude aufkommen über das jüngste am Mittwoch vom Bundeskabinett fertiggeschnürte Entlastungspaket, das die Ampel den Bundesbürger*innen schicken will. Was die Bundesregierung da hineingepackt hat, sind nämlich einmalige Zuschüsse, oder zeitlich befristete Maßnahmen, die weder in der Lage sind, den täglichen Schwund im Geldbeutel ansatzweise auszugleichen, noch irgendetwas an den aufgelaufenen strukturellen Defiziten - etwa der jahrelang willentlich hintertriebenen Energiewende - ändern.

Nun gut, mit derlei Symbolpolitik soll auch gar nichts gelöst, sondern lediglich signalisiert werden, dass die Regierenden die Belastungen für die Bürger*innen wahr- und ernstnehmen. Umso schlimmer, wenn eine große gesellschaftliche Gruppe weniger in ihrem Päckchen vorfinden wird. Rentner*innen nämlich bleiben nun tatsächlich trotz der massiven Kritik von Sozialverbänden bei der Energiepreispauschale von 300 Euro außen vor. Auch ein Symbol.

Wir sind käuflich. Aber nur für unsere Leser*innen.

Die »nd.Genossenschaft« gehört ihren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die durch ihren Beitrag unseren Journalismus für alle zugänglich machen: Hinter uns steht kein Medienkonzern, kein großer Anzeigenkunde und auch kein Milliardär.

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:

→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen aufgreifen
→ marginalisierten Stimmen Raum geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten voranbringen

Mit »Freiwillig zahlen« machen Sie mit. Sie tragen dazu bei, dass diese Zeitung eine Zukunft hat. Damit nd.bleibt.