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Habecks Gardinenpredigt
Der Arbeitsplan Energieeffizienz des Wirtschaftsministers bleibt nebulös
Als mit dem Ukraine-Krieg die Energiepreise weiter stiegen und Energiesparen en vogue wurde, hatte Wirtschaftssuperminister Robert Habeck auch dafür die Lösung parat: abends die Gardinen vorziehen! Kein Scherz, sondern ernst gemeint. Und geradezu peinlich für einen Grünen-Politiker, denn Energieeffizienz ist neben dem Erneuerbaren-Ausbau das zweite Standbein bei der Energiewende. Dafür bräuchte es verbindliche Effizienzziele für Industrie und Wohnungsbesitzer – in Deutschland Fehlanzeige. Auch unter Habeck, der seine Amtszeit mit einem Kuddelmuddel bei den Fördermitteln für die Gebäudedämmung begann, dabei ließen sich mit dieser gewaltige Mengen CO2 einsparen.
Nun aber scheint der Minister ernstzumachen und kündigt einen »Arbeitsplan Energieeffizienz« an. Was sich dahinter verbirgt, ist etwas nebulös: Die Bundesförderung für effiziente Gebäude soll neu ausgerichtet werden, die öffentliche Hand soll Energiemanagementsysteme erarbeiten. Auch eine neue Kampagne mit praktischen Energiespartipps soll kommen. Mein Vorschlag für den Titel: Habecks Gardinenpredigt.
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