Alte Menschen abserviert

Zur Massenkündigung von Seniorenwohnungen

  • Andreas Fritsche
  • Lesedauer: 1 Min.

Waren Verzögerungen bei der Sanierung des Speisesaals und andere Probleme etwa nur vorgeschoben, um 111 Senioren loszuwerden und das Hochhaus an der Potsdamer Burgstraße anders und damit gewinnbringender zu vermarkten? Wer das behauptet, müsste es beweisen können. Ob wir es hier aber mit einem hinterlistigen Manöver zu tun haben oder ob es vielleicht doch höhere Gewalt war und niemand etwas dafür kann, spielt für die Betroffenen am Ende gar keine Rolle mehr. Die Menschen haben einiges ausgestanden und sind fast alle ausgezogen.

Nun also sollen ukrainische Kriegsflüchtlinge auf Staatskosten in dem Haus untergebracht werden. Einerseits könnte man das gut finden, dass Bedürftige eine Bleibe erhalten. Andererseits wäre es ein Skandal, wenn mit den Ukrainern Kasse gemacht wird, nachdem die vorherigen Bewohner weitgehend verdrängt sind.

Noch ist diese Massenkündigung ein krasser Einzelfall. Leider könnte er Schule machen. Das sind schlimme Aussichten, wo doch die Zahl der Pflegebedürftigen in Brandenburg steigt, während die Zahl der Plätze in Pflegeheimen stagniert.

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