- Kommentare
- Skri Lanka
Sri Lanka unter Beobachtung
Ramon Schack über den Blick Pekings und Delhis auf Colombo
Mit auffälliger Zurückhaltung reagiert Delhi bisher auf die politischen Unruhen im Nachbarland Sri Lanka. Die Militärmaschine -mit dem gestürzten Präsident Rajapaksa an Bord- war am frühen Mittwochmorgen in Male gelandet, der Hauptstadt der Malediven, nachdem Indien ihm die Einreise verweigert hatte. Die indische Regierung betonte lediglich, dass keine Truppenentsendung in den Nachbarstaat geplant sind.
1991 fiel der ehemalige indische Premierminister Rajiv Gandhi dem Attentat der »Befreiungstiger von Tamil Eelam« zum Opfer, als Vergeltung dafür, dass Indien damals zuvor Truppen nach Sri Lanka gesandt hatte. Aus dieser Erfahrung hat man in Delhi gelernt, beobachtet das chinesische Engagement im südlichen Nachbarland aber mit großer Skepsis. Auch in Peking gibt man sich diplomatisch-basierend auf dem immensen ökonomischen Einfluss auf der Insel- und betont die humanitäre Hilfe, welche die Volksrepublik zur Stunde der darbenden Bevölkerung Sri Lankas zur Verfügung stellt. Unterdessen verkündete Übergangspräsident Ranil Wickremesinghe den Notstand. Die Zukunft Sri Lankas bleibt ungewiss, aber im Blickfeld der asiatischen Supermächte.
Wir stehen zum Verkauf. Aber nur an unsere Leser*innen.
Die »nd.Genossenschaft« gehört denen, die sie lesen und schreiben. Sie sichern mit ihrem Beitrag, dass unser Journalismus für alle zugänglich bleibt – ganz ohne Medienkonzern, Milliardär oder Paywall.
Dank Ihrer Unterstützung können wir:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen in den Fokus rücken
→ marginalisierten Stimmen eine Plattform geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und weiterentwickeln
Mit »Freiwillig zahlen« oder einem Genossenschaftsanteil machen Sie den Unterschied. Sie helfen, diese Zeitung am Leben zu halten. Damit nd.bleibt.