Das Ziel ist das Ziel

Der Klima-Expertenrat übt deutliche Regierungsschelte – zurecht

Wärmedämmung eines Wohnhauses in Halle an der Saale
Wärmedämmung eines Wohnhauses in Halle an der Saale

»Es reicht nicht, beim Kampf gegen die Erderwärmung nur Ziele zu beschließen. Ziele müssen auch mit Maßnahmen unterlegt werden.« Dies sagte Brigitte Knopf vom Expertenrat für Klimafragen im August 2020 bei der Einrichtung dieses Gremiums. Das Zitat hätte sie jetzt wieder rauskramen können, als der Expertenrat seine Bewertung der Sofortprogramme der Ampel für Gebäude und Verkehr vorstellte. Die dort skizzierten Maßnahmen werden nicht ausreichen, um die Klimaziele bis 2030 zu erreichen – im Gebäudebereich vermutlich nicht, im Verkehr ganz sicher nicht.

Über die Unzulänglichkeiten im Verkehrssektor wird schon lange laut gestritten, doch die jeweiligen Minister stellten sich aus Rücksicht auf die Autolobby taub trotz vieler, teils schnell wirkender Vorschläge. Im nicht minder wichtigen Gebäudesektor, der erheblich träger beim Klimaschutz ist, blieben Debatten weitgehend aus. Kein Wunder, dass die energetische Sanierung unzureichend gefördert wurde und auch ein Verbot des Einbaus von Gasheizungen nie in Betracht kam, was sich jetzt bitter rächt.

Klimaschutz war gerade in diesen Bereichen kaum mehr als ein fernes, auf dem Papier stehendes Ziel. Der Weg dorthin bleibt im Nebel.

Abonniere das »nd«
Linkssein ist kompliziert.
Wir behalten den Überblick!

Mit unserem Digital-Aktionsabo kannst Du alle Ausgaben von »nd« digital (nd.App oder nd.Epaper) für wenig Geld zu Hause oder unterwegs lesen.
Jetzt abonnieren!

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal