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Happy Birthday

Karlen Vesper genügt Kultur als Geburtstagsgeschenk nicht

Die Frage, die hinter diesem Online-Shopangebot steht, ist durchaus berechtigt. Ob der analoge KulturPass die Internetfixierung von Jugendlichen auflockern kann?
Die Frage, die hinter diesem Online-Shopangebot steht, ist durchaus berechtigt. Ob der analoge KulturPass die Internetfixierung von Jugendlichen auflockern kann?

Eine löbliche Idee. Andernorts schon praktiziert, winkt nun auch deutschen Jugendlichen ein KulturPass. Im Haushalt kommenden Jahres mit 100 Millionen Euro abgesichert. Für Kultur sind insgesamt 2,1 Milliarden veranschlagt, fürs Militär 50,1 Milliarden. Das nur nebenbei.

Der KulturPass soll zweifach Gutes bewirken: Jungen Menschen Kulturerlebnisse bescheren und der noch immer angeschlagenen Kulturbranche helfen. Zunächst nur als Geschenk für jene gedacht, die 2023 ihren 18. Geburtstag feiern: ein Gutschein über 200 Euro für Theater, Konzerte, Kabarett, Kino … Wermutstropfen: Das gilt erst im zweiten Quartal. Aussicht: Wenn angenommen, soll der KulturPass später auch die 15- bis 17-Jährigen beglücken. Und bleibt doch ein Tropfen auf heißem Stein. Nachhaltiger wäre es, Kultur als schützenswertes und subventioniertes Gut im Grundgesetz zu kodifizieren, Künstler*innen Sicherheit und allen Bürger*innen kulturelle Teilhabe zu gewähren. Vielleicht wird dann auch der Umgang miteinander in diesem Land etwas kulturvoller.

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