Kolumbien auf gutem Weg

Martin Ling über das Abkommen mit der ELN-Guerilla

Angehörige der Embera in ihrem Protestlager in Bogotá 2021, ein Jahr nachdem sie gewaltsam aus ihrem Territorium vertrieben wurden. Durch das Abkommen der Regierung mit der ELN-Guerilla soll nun bald die Rückkehr bevorstehen.
Angehörige der Embera in ihrem Protestlager in Bogotá 2021, ein Jahr nachdem sie gewaltsam aus ihrem Territorium vertrieben wurden. Durch das Abkommen der Regierung mit der ELN-Guerilla soll nun bald die Rückkehr bevorstehen.

Der linke Gustavo Petro ist der siebte Präsident Kolumbiens, der sich mit der ELN-Guerilla an den Tisch gesetzt hat, er ist der Erste, der dabei auf dem Papier klare Fortschritte erreicht hat: Ein Abkommen über die Rückkehr von durch die ELN vertriebenen Menschen in ihre Heimatregionen. Dabei handelt es sich vor allem um Angehörige des indigenen Volks der Embera, die seit Jahrzehnten vertrieben werden und meist in katastrophalen Verhältnissen in städtischen Elendsvierteln hausen.

Petro steht in der Verantwortung, Sicherheitsgarantien für die Embera zu leisten. Das, was die Vorgängerregierung des rechten Iván Duque den demobilisierten Farc-Guerilleros und sozialen Aktivisten nicht gewährte, weshalb in seiner Amtszeit von 2018 bis 2022 über 800 soziale Führungspersonen von bewaffneten Banden ermordet wurden.

Der Ansatz der Regierung Petro ist umfassend: Mit der schon verabschiedeten progressiven Steuerreform sollen Mittel für soziale Investitionen frei gemacht werden. Wächst die soziale Gerechtigkeit, sinkt die Gewalt, lautet die Formel. Der Praxistest ist im Gang. Für Kolumbien ist das eine gute Nachricht, aber längst noch nicht das Ende der Geschichte.

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