- Kommentare
- Waffenrecht
Deutschland ist ein Paradies für Waffennarren
Christian Klemm über eine Verschärfung der Rechtsvorschriften
Deutschland und Waffen – das passt gut zusammen. Nicht nur, dass deutsche Firmen ihre Mordwerkzeuge in beinahe jede Ecke dieser Erde exportieren. Auch im Inland haben genug Männer (dem Vernehmen nach auch einige Frauen) einen Schießprügel unterm Kopfkissen: Laut Nationalem Waffenregister gibt es mehr als fünf Millionen Waffen und Waffenteile bei uns.
Dass darunter nicht weniger Reichbürger sind, ist bekannt. Man erinnere sich nur an den Reichsbürger, der vor rund sechs Jahren einen Polizisten bei der Erstürmung seines Hauses erschossen hat. Oder an die jüngsten Razzien in der Szene, bei denen illegale Schusswaffen sichergestellt worden waren. Wenn nun also das Waffenrecht mit dem Ziel verschärft werden soll, dass extrem Rechte keinen Zugang mehr zu Pistolen und Gewehre bekommen sollen, dann ist das eine Lehre aus der jüngsten Vergangenheit inklusive der Anschläge in Hanau und Halle, die von Rassisten verübt wurden. Der erste Skandal dabei ist, dass diese Mörder überhaupt Zugang zu Waffen hatten. Der zweite und wahrscheinlich größere: Erst mussten Menschen sterben, bevor die Politik wirksame Maßnahmen ergreift, um Taten wie diese zu verhindern.
Wir sind käuflich. Aber nur für unsere Leser*innen.
Die »nd.Genossenschaft« gehört ihren Leser*innen und Autor*innen. Sie sind es, die durch ihren Beitrag unseren Journalismus für alle zugänglich machen: Hinter uns steht kein Medienkonzern, kein großer Anzeigenkunde und auch kein Milliardär.
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen aufgreifen
→ marginalisierten Stimmen Raum geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten voranbringen
Mit »Freiwillig zahlen« machen Sie mit. Sie tragen dazu bei, dass diese Zeitung eine Zukunft hat. Damit nd.bleibt.