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Zeitenwende für Ostafrika
Martin Ling über den Appell der deutschen Entwicklungsministerin
Der Appell kommt aus berufenem Munde: »Am Horn von Afrika leiden die Menschen dramatisch unter Klimaveränderungen, die sie nicht selbst verursacht haben.« Entwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) – vormals Umweltministerin – hat recht, die Menschen in Ostafrika haben es nicht verdient, in ihrer Not vergessen zu werden, weil der mediale Blick gen Ukraine-Krieg gerichtet ist. In Ostafrika brauchen 35 Millionen Menschen wegen einer jahrelangen Dürre akut Hilfe zum Überleben.
Schulzes entwicklungspolitischer Dreiklang »Solidarität, schnelle Hilfe und ein langer Atem« passt durchaus, jetzt muss schnell solidarische Nothilfe geleistet werden, um den durch den Ukraine-Krieg global gestiegenen Lebensmittel-, Treibstoff und Düngemittelpreisen entgegenzuwirken. Der Schlüssel in der Bekämpfung des Hungers, dessen Ursachen ja nicht im Ukraine-Krieg liegen, ist der lange Atem verbunden mit einer überfälligen agrarökologischen Zeitenwende. Bleibt sie weiter aus, wird weiter Nothilfeprogramm auf Nothilfeprogramm fällig – Ukraine-Krieg hin, Ukraine-Krieg her.
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