Eine gefährliche Provokation

Entgegen aller Warnungen besucht Israels neuer Polizeiminister Itamar Ben Gwirs den Tempelberg in Jerusalem

  • Cyrus Salimi-Asl
  • Lesedauer: 1 Min.

Israels Polizeiminister Itamar Ben Gwir auf dem Tempelberg war eine glatte Provokation an die Adresse der Palästinenser und ein Fingerzeig, wohin Israels Regierung will: Über Jahrzehnte gewachsene Regeln, basierend auch auf internationalem Recht, sollen nicht mehr gelten. Die neue Regierung fühlt sich dadurch nicht mehr gebunden und spielt mit dem Feuer. Selbst die ansonsten eher zurückhaltende jordanische Regierung, verantwortlich für die heiligen Stätten des Islams in Jerusalem, sparte nicht an scharfen Worten.

Auffällig ist, dass Premierminister Benjamin Netanjahu seinen obersten Polizeichef agieren lässt und dafür diplomatische Verwicklungen in Kauf nimmt. Der rechtsextreme Araberhasser Ben Gwir taugt ihm offenbar als Speerspitze gegen die Palästinenser. Netanjahu braucht sich so nicht selbst die Finger schmutzig zu machen, steckte zum Jahreswechsel noch Glückwünsche ein seitens der Präsidenten von Ägypten und der Emirate aus Anlass seines Amtsantritts. Die Provokation Ben Gwirs könnte jedoch teuer für ihn werden, denn die militante Palästinenserorganisation Hamas spricht vom »Auftakt zur Eskalation«.

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