Das haben wir nicht verdient!

Negin Behkam über geschlechtergerechte Bezahlung

In Deutschland wird die Arbeit von Männern und Frauen nach wie vor nicht gleichermaßen geschätzt. Im Schnitt verdienten Frauen im Jahr 2022 pro Stunde 18 Prozent weniger als Männer, teilte das Statistische Bundesamt mit. Dieser Gender-Pay-Gap wird kleiner, allerdings zu langsam. Das enthüllt den fehlenden politischen Willen.

Die Gründe für 63 Prozent des Lohnunterschieds: Frauen arbeiten häufiger in Teilzeit oder in Berufen, in denen schlechter bezahlt wird, zum Beispiel Pflegekräfte und Erzieher*innen. Es bleibt noch eine bereinigte Lücke: Arbeitnehmerinnen verdienen im Durchschnitt auch bei gleicher Tätigkeit und Qualifikation sieben Prozent weniger. Von Gleichberechtigung in Deutschland kann noch lange nicht die Rede sein.

Die Lösung für eine geschlechtergerechte Bezahlung ist seit Langem bekannt: gleicher Lohn für gleiche Arbeit, bessere Tariflöhne im Niedriglohnsektor und faire Aufteilung von Care-Arbeit. Da sind Arbeitgeberverbände, Politik und Gewerkschaften gefragt und es braucht einen ernsthaften politischen Willen, die Arbeit von Frauen wertzuschätzen. Diese Ungleichberechtigung haben wir Frauen wirklich nicht verdient!

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