Wiedereinführung der Wehrpflicht: Vorsorglich verweigern!

Jana Frielinghaus zur Debatte um eine neue Wehrpflicht

Bis zu ihrer Aussetzung galt die Wehrpflicht nur für Männer. Politikerinnen der Ampel finden, dass auch Frauen zum Militärdienst verpflichtet werden sollten. Bislang gibt es nur freiwillig dienende Soldatinnen in der Bundeswehr.
Bis zu ihrer Aussetzung galt die Wehrpflicht nur für Männer. Politikerinnen der Ampel finden, dass auch Frauen zum Militärdienst verpflichtet werden sollten. Bislang gibt es nur freiwillig dienende Soldatinnen in der Bundeswehr.

Wenn Verteidigungsminister und Reservistenverbandschef klagen, die Aussetzung der Wehrpflicht vor fast zwölf Jahren sei ein großer Fehler gewesen, sollten die Alarmglocken schrillen. Zumindest bei Menschen im »wehrfähigen« Alter. Denn bald könnte der Staat, der sich, wie Außenministerin Baerbock letztlich zutreffend sagte, im Krieg befindet, den Zwangs-Militärdienst wieder einführen. Und in Anbetracht der Rasanz der militärpolitischen Kehrtwenden der letzten zwölf Monate könnte das schneller gehen, als alle Welt jetzt behauptet.

Insofern können zumindest heutige Teenager nicht sicher sein, dass sie sich nicht eines Tages ungewollt im Kriegseinsatz wiederfinden. Und gerade Politikerinnen in der Ampelkoalition könnten dafür sorgen, dass die künftig auch junge Frauen »Deutschland dienen« müssen. Wen es trifft, wird bei der Musterung im Kreiswehrersatzamt entschieden. Die Einrichtung gibt es noch. Und wer diesem Staat seinen Körper und im Zweifelsfall sein Leben nicht zur Verfügung stellen und nicht auf fremde Soldat*innen schießen möchte, tut gut daran, genau dort jetzt vorsorglich einen Antrag auf Kriegsdienstverweigerung zu stellen.

Andere Zeitungen gehören Millionären. Wir gehören Menschen wie Ihnen.

Die »nd.Genossenschaft« gehört ihren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die durch ihren Beitrag unseren Journalismus für alle zugänglich machen: Hinter uns steht kein Medienkonzern, kein großer Anzeigenkunde und auch kein Milliardär.

Dank der Unterstützung unserer Community können wir:

→ unabhängig und kritisch berichten
→ Themen ins Licht rücken, die sonst im Schatten bleiben
→ Stimmen Raum geben, die oft zum Schweigen gebracht werden
→ Desinformation mit Fakten begegnen
→ linke Perspektiven stärken und vertiefen

Mit »Freiwillig zahlen« tragen Sie solidarisch zur Finanzierung unserer Zeitung bei. Damit nd.bleibt.

- Anzeige -
- Anzeige -