Eine Militärmacht namens Musk

Matthias Monroy zur Einschränkung von Starlink in der Ukraine

Was genau ist eigentlich militärische Kommunikation? Die Frage stellt sich derzeit in der Ukraine, wo nun der Internetdienst Starlink begrenzt werden soll. Die Soldaten, denen SpaceX den Zugang zu seinem Netzwerk kleiner Würfelsatelliten ermöglicht hat, nutzen dieses selbstverständlich auch für ihre Antwort auf den russischen Angriff. Deshalb ist die Aussage, dass Starlink keinen »offensiven Zwecken« dienen soll, irreführend. Schon bei der Installation des Systems im vergangenen Sommer lag auf der Hand, dass das ukrainische Heer darüber auch zur Steuerung seiner Drohnen oder zur Justierung seiner Artillerie kommuniziert.

Das Statement der Firmenchefin verweist aber noch auf ein anderes Problem. Mit den von SpaceX finanzierten Starlink-Terminals hat der Firmeneigner Elon Musk eine unverzichtbare Infrastruktur in der Ukraine geschaffen. So hat sich der Milliardär in die Position gebracht, den Daumen über dem Land heben oder senken zu können. Die Reaktion darauf kann für Befürworter und Gegner einer militärischen Unterstützung der Ukraine nur lauten: Derartige Anlagen zur digitalen Kommunikation gehören nicht in private Hände.

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