Klassenkampf nicht verlernt

Peter Steiniger zu Frankreichs Krise und ihren rechten Profiteuren

Millionen gehen in Frankreich gegen Macrons Rentenreform auf die Straße. Große Streiks machen den Widerstand gegen das zentrale Projekt des Präsidenten allerorts deutlich spürbar. Die Schlagzeilen in deutschen Medien aber bestimmt vor allem die Militanz der Franzosen. Ihre brennenden Barrikaden sollen den obrigkeitshörigen Michel schaudern lassen. Dem medialen Mainstream gelten Macrons Pläne gemessen am deutschen Beispiel ohnehin noch als zu zahm. Zudem, wird beklagt, würde die Lage nur Marine Le Pen und ihrem rechten Rassemblement National in die Karten spielen, dessen Umfragewerte steigen.

Dabei sammeln Frankreichs Nationalisten nicht erst seit heute bei Unzufriedenen im Lande Punkte. Sie profitieren davon, dass sich Macrons Erneuerung des Staates als neoliberaler Angriff auf den Sozialstaat entpuppte. Diese Politik – nicht der Protest dagegen – bereitet Le Pen den Weg. Mit autoritären und repressiven Methoden höhlt Macron die Demokratie aus. Rechte Demagogen nutzen es aus, wenn die Linke ein politisches Vakuum zulässt. Umso wichtiger ist es, dass linke Parteien und klassenkämpferische Gewerkschaften das Rückgrat der Proteste bilden.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal