CDU/CSU zur Bahn: Thema verfehlt

Rainer Balcerowiak missfällt der CDU/CSU-Vorschlag zur Bahn

  • Rainer Balcerowiak
  • Lesedauer: 1 Min.

Der marode Bahn-Konzern und das buchstäblich zu Schrott gefahrene Schienenverkehrssystem können mit ein paar Reförmchen nicht mehr gerettet werden. Dass nun aber ausgerechnet CDU und CSU, die die letzten vier Verkehrsminister stellten, mit einem scheinbar radikalen Rettungsplan aufwarten, entbehrt nicht einer gewissen Komik. Der Plan sieht vor, Netzbetrieb, Bahnhöfe und Energiesparte aus dem Konzern herauszulösen und in einer Infrastruktur GmbH des Bundes zu bündeln. Der eigentlichen Fahrbetrieb verbliebe bei der Bahn AG, die sich dann im verstärkten Wettbewerb mit privaten Anbietern behaupten soll. Die Idee, die Infrastruktur des Schienenverkehrs in unmittelbare öffentliche Verantwortung zu überführen, ist richtig, doch der Plan greift viel zu kurz.

Das gesamte System Schiene müsste als Teil der öffentlichen Daseinsvorsorge und als Kernelement einer ökologischen Verkehrswende ausgestaltet werden. Jenseits von kurzfristigen, betriebswirtschaftlichen und fiskalischen Rentabilitätsberechnungen oder sinnlosen Prestigeprojekten wie »Stuttgart 21«. Und ohne einen Staatskonzern, der sich mit über 700 Tochter- und Beteilungsgeschäften im globalen Logistikgeschäft tummelt.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal