Falsches Sowohl-als-auch beim Umbau der Energiesysteme

Vom Petersberger Klimadialog gingen keine klaren Signale aus

Es ist allen Klimadiplomaten klar: Wenn der Umbau der Energiesysteme weltweit nicht massiv beschleunigt wird, kann man die UN-Ziele zur Begrenzung der Erderwärmung vergessen. Zwar nimmt der Anteil der Erneuerbaren seit Jahren zu, doch der Ausbau müsste in nie gekanntem Ausmaß vonstatten gehen, und nicht länger nach Marktlaune. Es braucht eine gewaltige globale Kraftanstrengung politisch wie finanziell, konkrete Vorgaben und Klarheit für alle Beteiligten. Beim Klimagipfel Ende des Jahres müssen die Beschlüsse gefällt werden.

Doch die Signale im Vorfeld sind alles andere eindeutig, wie der Petersberger Klimadialog gezeigt hat. Zwar war bei dem informellen Schaulaufen wichtiger Staaten viel vom Ausbau der Erneuerbaren die Rede, aber die Vereinigten Arabischen Emirate als Gipfelgastgeber propagierten ebenfalls die kommerzielle CO2-Speicherung. Sie wollen keinen schnellen Ausstieg aus den fossilen Energien, der aber Voraussetzung wäre, damit die Kraftanstrengung bei den Erneuerbaren gelingen kann. Mit einem Sowohl-als-auch wird man die Klimaziele endgültig in den Sand setzen.

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