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Verheizter Klimaschutz
Es fehlt ein Gesamtkonzept für die Wärmewende
Man habe die Heizungspläne nicht gut kommuniziert, räumen hochrangige Grünen-Politiker*innen mittlerweile selbstkritisch ein. Man hätte das Vorhaben mehr und besser erklären müssen.
Das ist wohl wahr. Die Ansage eines De-facto-Verbots für den Einbau neuer Öl- und Gasheizungen ab 2024 kam wie Kai aus der Kiste. Dabei hätte das Thema längst breit diskutiert und übrigens auch umgesetzt werden müssen – andere Länder sind uns hier um Jahre voraus. Dies unterließen frühere Regierungen aber aus Rücksicht auf die mächtige Eigentümerlobby. Das allerdings einfach so nebenbei durchzuziehen geht auch nicht, denn es ignoriert die Bedeutung des Themas für viele Bürger.
Schlechte Kommunikation ist da aber noch das kleinste Problem. Wie bei vielen anderen Klimaschutzvorhaben der Ampel fehlt es an der Einordnung in ein Gesamtkonzept. Wie genau soll die Wärmepumpen-Förderung aussehen, wie ist es mit dem Mieterschutz beim Umlegen der Kosten? Und wie werden Kommunen bei klimaneutralen Wärmenetzen unterstützt? Mit Hau-Ruck-Einzelmaßnahmen wird der Klimaschutz im Wärmebereich schlicht und einfach verheizt.
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