Migrationsabwehr in Tunesien: Pogrome von der EU bezahlt

Matthias Monroy zur Reise Ursula von der Leyens nach Tunis

Vergangene Woche haben sich die 27 EU-Mitgliedstaaten auf ihre Position für den »Asyl- und Migrationspakt« geeinigt, nun ist das Parlament am Zug. »Drittstaaten« am Rand der EU kommt in dem Pakt hohe Bedeutung zu: Brüssel plant Abkommen, um Schutzsuchende nach Ablehnung ihres Asylgesuchs im »Grenzverfahren« sofort dorthin zurückzubringen. Tunesien könnte das erste Land in Nordafrika sein, mit dem ein solcher Abschiebevertrag verhandelt wird.

Jedoch kennen die Nachbarn ihren Faustpfand, denn ohne sie wird die von der EU betriebene Aushöhlung des Asylrechts nicht funktionieren. Deshalb reist die Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen mit weiteren 100 Millionen Euro im Gepäck, mit denen Tunis zu einer »Anti-Schmuggel-Partnerschaft« überredet werden soll.

Teller und Rand – der Podcast zu internationaler Politik
Teller und Rand ist der nd.Podcast zu internationaler Politik. Andreas Krämer und Rob Wessel servieren jeden Monat aktuelle politische Ereignisse aus der ganzen Welt und tischen dabei auf, was sich abseits der medialen Aufmerksamkeit abspielt. Links, kritisch, antikolonialistisch.

Damit werden weitere Pushbacks finanziert, von der EU verbrämt als »Süd-Süd-Rückkehr«: Tunesien soll Geflüchtete im Rahmen eigener Abkommen in Subsahara-Staaten abschieben.

Die von Präsident Kais Saied angezettelte Hetze gegen Schwarze Geflüchtete im Land war also nur der Anfang der Beihilfe für die EU-Migrationsabwehr. Für die kommenden Pogrome zahlt Brüssel.

Abonniere das »nd«
Linkssein ist kompliziert.
Wir behalten den Überblick!

Mit unserem Digital-Aktionsabo kannst Du alle Ausgaben von »nd« digital (nd.App oder nd.Epaper) für wenig Geld zu Hause oder unterwegs lesen.
Jetzt abonnieren!

Das beste Mittel gegen Fake-News und rechte Propaganda: Journalismus von links!

In einer Zeit, in der soziale Medien und Konzernmedien die Informationslandschaft dominieren, rechte Hassprediger und Fake-News versuchen Parallelrealitäten zu etablieren, wird unabhängiger und kritischer Journalismus immer wichtiger.

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

Vielen Dank!

Unterstützen über:
  • PayPal